Please Stand By

Die junge Wendy ist Autistin und lebt in einer betreuten Wohngruppe in Kalifornien. Dort hat sie es mittlerweile geschafft, unterstützt von ihrer Betreuerin Scottie, ein geregeltes Leben zu führen und sogar einen Job zu finden. Doch Wendy wünscht sich mehr. Als sie im Fernsehen von einem Drehbuchwettbewerb für eine neue Episode ihrer Lieblingsserie „Star Trek“ hört, ist sie fest entschlossen mitzumachen. Zudem hat ihre ältere Schwester Audrey einen Besuch angekündigt. Doch der ist für Wendy eine Enttäuschung. Denn Audrey ist sich nicht sicher, Wendy nach der Zeit in der Wohngruppe einfach wieder mit nachhause zu nehmen und mag ihr auch ihre kleine Tochter Ruby nicht anvertrauen. Als Wendy auch noch merkt, dass ihr Drehbuch mit der Post nicht mehr rechtzeitig bei dem Filmstudio in Los Angeles ankommen wird, haut sie kurzentschlossen mit ihrem Hund Pete ab und macht sich auf eigene Faust auf den Weg nach L.A. Eine abenteuerliche Reise beginnt, die Wendy an ihre Grenzen bringt.

Eine junge talentierte Frau, die durch eine Krankheit gehandicapt ist und einen großen Traum hat. Eine Schwester, die sie liebt, aber trotzdem kein einfaches Verhältnis zu ihr besitzt. Und eine liebevoll unterstützende Betreuerin, die ihr Leben selbst nicht immer im Griff hat. Das sind die drei wichtigsten Figuren von „Please Stand By“ und fast ein bisschen zu perfekt ausgewählten Eckpunkte der emotionalen, aber stets um ein gutes Gefühl bemühten Indie-Tragikomödie. Tatsächlich ist Dakota Fanning (u.a. Amerikanisches Idyll) als autistische eigenwillige Wendy durchaus liebenswert und es macht Spaß, ihr und ihrem Hund Pete auf ihrer Reise nach L.A. zu folgen. Doch immer wieder ist ein bisschen zu schnell voraussehbar, wie die Handlung weitergehen wird. Und Audrey und Scottie bleiben trotz toller Besetzung mit Alice Eve und Toni Collette ein wenig eindimensional. So ist „Please Stand By“ zwar ein schöner Feel-Good-Film um eine entschlossene junge Frau geworden, könnte aber noch mehr Eindruck hinterlassen, wenn er ein klein wenig weniger glatt geworden wäre.

Kirsten Loose