Planet USA

So könnte der Weltuntergang schon heute kommen: Die Erdölreserven gehen zur Neige und der West-Ost-Konflikt steht kurz davor, in einen dritten Weltkrieg überzugehen. Das können die USA natürlich nicht zulassen. Der Plan: Major George Conrad, eine wahre Legende auf dem Schlachtfeld, soll mit seinem Team zum Mond aufbrechen, um dort nach Erdöl zu bohren. Anschließend soll das Öl über eine Pipeline durch den Weltraum zur Erde geleitet werden und damit alle Probleme lösen. Klingt ja ganz einfach so weit. Finanziert wird das geheime Unternehmen praktischerweise von – ausgerechnet – zwei stinkreichen Scheichen, die sich mit den USA eingelassen haben, um auf diesem Weg die Welt zu retten. Doch hat der Plan leider einen entscheidenden Haken: Nicht alle auf der Seite der „Guten“ sind wirklich die, die sie zu sein scheinen. Und so wird aus der großen Weltrettung ein gefährlicher Kampf um die Zukunft der Nationen.

Die Grundthematik des Films ist wohl weit näher an der Realität, als man sich das eingestehen mag. Doch was „Planet USA“ daraus macht, ist der reine Irrsinn im All-Inklusive-Action-Paket: Eine irrwitzige Mission, ein durchgedrehter Major und keine Kompromisse. Den Zuschauer erwarten 107 Minuten maßlos überzogene Action voller Geballer, Explosionen und zahlreicher Machosprüche – was durchaus Spaß machen kann, wenn man sich darauf einlässt. Vor allem Major Conrad sprengt dabei mit seinen Äußerungen sämtliche Grenzen politischer Korrektheit. Eins muss man den Machern aber lassen: Sie waren wirklich kreativ. Und mit etwas Fantasie sind durchaus auch kritische Töne herauszuhören. Der Film spielt mit Verschwörungstheorien und politischen Klischees (mit echt fiesen Anspielungen), um letztendlich auf das simple (und hoffentlich ironisch gemeinte) Fazit zu kommen: „erst die Nation, dann der Mensch“. Auch das gewohnte Verwirrspiel darf hier natürlich nicht fehlen. So jagt eine Kehrtwende die andere, bis es letztendlich egal ist, ob da wirklich noch ein Sinn hinter all dem zu finden ist. Was außerdem richtig Spaß macht: „Planet USA“ vereint tatsächlich einige der besten Synchronsprecher Deutschlands, die bei der Arbeit offenbar jede Menge Spaß hatten. Dadurch ist der Film auf jeden Fall ein Ohrenschmaus.

Fazit: Tolle Unterhaltung für Freunde übertriebener Satire – aber gewöhnungsbedürftig.

Und wem der Film nicht reicht: Im Bonusmaterial gibt es noch zu sehen, wie Major Conrad den Weihnachtsmann jagt …

Zum Abschluss noch ein Zitat Major Conrads, dass sich durchaus auch optimistisch deuten lässt: „Krieg ohne Gewalt ist wie das Weiße Haus mit einem schwarzen Präsidenten.“

DVD-Bildformat:1:2,35
Ton:Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch

Marius Hanke