Pirates of the Caribbean: Salazars Rache

Da Will Turner durch einen Fluch an das Geisterschiff „Flying Dutchman“ gebunden ist, setzt sein Sohn Henry alles daran, den legendären Dreizack des Poseidon zu finden, mit dem er seinen Vater befreien könnte. Unterstützung bei seiner Suche benötigt der junge Seemann vom abgebrannten Piratenkapitän Jack Sparrow, der im Besitz eines magischen Kompasses ist. Als große Hilfe erweist sich außerdem die selbstbewusste Astronomin Carina Smyth, die sich als ernstzunehmende Wissenschaftlerin beweisen möchte und ein Tagebuch ihres unbekannten Vaters mit verschlüsselten Hinweisen zum Aufenthaltsort des Dreizacks bei sich trägt. Dummerweise gelingt es dem unter einem Bann stehenden Geisterkapitän Salazar ausgerechnet jetzt, das höllische Teufelsdreieck zu verlassen. Auch er will die mächtige Waffe des Poseidon in die Finger kriegen, um in die Welt der Lebenden zurückzukehren und sich an seinem Erzfeind Jack zu rächen, der einst dafür verantwortlich war, dass Salazar und seine Crew verflucht wurden.

Nichts Neues im Jack-Sparrow-Land! Einmal mehr dient den Machern der erfolgreichen Pirates of the Caribbean-Saga die Suche nach einem Gegenstand mit Zauberkräften als Aufhänger für eine rasante, wenig tiefschürfende Abenteuerhatz. Handlung und Charakterzeichnung sind eindeutig zweitrangig, wenngleich das mittlerweile fünfte Kapitel der Reihe einige Figurenhintergründe erforscht und die clever-zupackende Carina als Gegengewicht zu den teilweise einfältigen männlichen Begleitern etabliert. Reizvolle Ideen scheinen mehrfach durch. Größeres Augenmerk bekommen aber, wie in den anderen Teilen auch, die betont überkandidelten Spektakelsequenzen, die das norwegische Regiegespann Joachim Rønning und Espen Sandberg (Kon-Tiki, Max Manus – Man of War, Bandidas) überzeugend in den Kasten gebracht hat. Ein – im wahrsten Sinne des Wortes – diebischer Spaß ist vor allem der vollkommen aus dem Ruder laufende Bankraub im ersten Drittel, bei dem Sparrow und Co nicht nur den Tresor, sondern gleich das ganze Gebäude quer durch die Stadt ziehen. Ähnlich mitreißend fällt der Unterwassershowdown aus, auf den leider ein hemmungslos melodramatischer, klischeehafter Schlussakkord folgt. „Pirates of the Caribbean: Salazars Rache“ ist trotz eines schlichten Drehbuchs auch deshalb leidlich unterhaltsam, weil Johnny Depp in der Rolle des versoffen-chaotischen Seeräubers noch immer Szenen an sich reißen kann. Sollte die betont ironische Piratenreihe weitergehen, sind neue erzählerische Ideen allerdings zwingend erforderlich.

Blu-ray Extras: Entfallene Szenen, Outtakes, Making of, Bildergalerie

Christopher Diekhaus