Pina

Pina Bausch war als Leiterin des Tanztheaters Wuppertal eine der berühmtesten Ausdruckstanz-Choreographinnen der Welt. Sie verstarb 2009 vor Drehbeginn des Films, den sie noch mitgeplant hatte. Gemeinsam mit ihrem Ensemble und Regisseur Wim Wenders, einem langjährigen Freund, hatte sie vier Inszenierungen ausgewählt, die die Bandbreite und inhaltliche Essenz ihrer Arbeit dokumentieren sollten. Durch ihren Tod wurde aus dem Film mit Pina Bausch ein Film FÜR sie. Die Choreographien "Le Sacre du Printemps", "Vollmond", "Café Müller" und "Kontakthof" werden von ihren Tänzerinnen und Tänzern nicht nur auf der Bühne, sondern im weiten Raum der Stadt Wuppertal getanzt. Statements der Mitglieder des Ensembles sowie sparsam eingesetzte Bild- und Tondokumente von Pina Bauschs Arbeit und Leben ergänzen die Bilder der Tänze.

Als Dokumentation ist Wim Wenders' Film eher Stimmungsbild als Nachzeichnung von Wirklichkeit. Der Film nähert sich der Künstlerin Pina Bausch über die Persönlichkeiten ihres Ensembles und die Figuren und Kompositionen ihrer Inszenierungen. Durch die Einbeziehung der Stadt entsteht dabei ein neuer bildhafter Raum, der Alltag und Kunst, Straßengeräusche und Musik, Stadtleben und Ausdruckstanz zusammenführt. Wim Wenders' artifizielle Arbeitsweise verleiht dem Tanz und den Bewegungen dabei eine sehr persönliche Note. Die Kamera schiebt sich gelegentlich zwischen die Tänzer, um bald darauf wieder auf Distanz zu gehen. Dem Zuschauer wird durch die Inszenierung Raum für eigene Betrachtungen und Interpretationen gegeben. Die Stimmung des Films entsteht im Auge des Betrachters - und findet damit ihre Entsprechung zum Ausdruckstanz.

DVD-Bildformat: 1:1,85; 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprache: Deutsch
Untertitel: Deutsch
DVD-Extras: Audiokommentar, Trailer

Rotraut Greune