Phantastische Tierwesen 2: Grindelwalds Verbrechen
Schon parallel zu den Harry Potter-Büchern hatte die Autorin J.K. Rowlings die „Phantastischen Tierwesen“ erfunden. Ursprünglich als Begleitbuch zu den Romanen ersonnen, als eine Art „Fantasy-Guide“ für Leserinnen und Leser, die tiefer in das Erzähluniversums der Welt der Magier und Muggel einsteigen wollten, wurde daraus ein erster „Spin-Off“ der überaus erfolgreichen Filmserie im Kino.
Ein „Spin-Off“ stellt Nebenfiguren und Nebenhandlungen aus einer bekannten Vorlage, etwa die Potter-Romane und -Filme nun in den Mittelpunkt des Geschehens. So tauchte etwa Gellert Grindelwald am Rande auch in der Potter-Saga schon auf. Jetzt wird er in der zweiten Verfilmung der „Phantastischen Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen“ zum zentralen Gegenspieler der Hauptfigur, dem etwas spleenigen Zauberer Newt Scamander. Scamander hat wieder seinen Koffer dabei mit Fantasy-Kreaturen, die teilweise schon aus dem ersten Teil in Erinnerung geblieben sind, aber auch neue Figuren, die Scamander in der Stunde der Not helfen, die dunkle Magie des Zauberers Grindelwald zu brechen. Das fällt Scamander und seinem Muggel-Gefährten Jacob Kowalski nicht gerade leicht. Grindelwald, der aus dem Gefängnis entkommt, in das Scamander ihn gebracht hat, gelingt es mit Lüge und Betrug eine immer größere Zahl von Magiern um sich zu scharen. Ihr Ziel: Die Macht über die Muggel, die Nicht-Magier, zu erlangen und nicht länger im Dunklen und Verborgenen leben zu wollen. Albus Dumbledore, der einst mit Grindelwald eng befreundet war, spürt die Gefahr. Grindelwald bedroht den Frieden zwischen Magiern und Nicht-Magiern, der nun schon 100 Jahre anhält. Er setzt seinen ehemaligen Schüler Scamander auf Grindelwald an. Im pittoresk-historischen Paris des Jahres 1927 kommt es zum Showdown zwischen dem, von Johnny Depp verkörperten faschistoiden Bösewicht und dem zweifelnden, stets um seinen Heldenstatus ringenden und am Ende doch cleveren Newt Scamander.
Die klassische Gut/Böse-Geschichte bildet den roten Faden für die Präsentation immer wieder neuer und spektakulärer Spezialeffekte, die allerdings in der Regie von David Yates, der immerhin auch schon vier der insgesamt acht Harry Potter-Filme inszenierte, merkwürdig künstlich und unlebendig bleiben. Während die Einbettung der einmal putzigen, einmal furchteinflößenden phantastischen Tierwesen in die Szenen noch halbwegs gut gelingt, können besonders die Sequenzen, die den Showdown mit Grindelwald erzählen, den Eindruck nicht abschütteln, aus synthetisch im Computer hergestellten Retortenbildern zu bestehen.
Werner Barg
Weitere Angaben
Filmtyp: Farbe
Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Dt. f. Sehg.
Untertitel: Französisch, Dt. f. Hörg., Engl. f. Hörg., Ital. f. Hörg., Niederländisch