Peace, Love & Misunderstanding

Nach 20 Jahren Kontaktsperre sucht die New Yorker Anwältin Diane mit ihren Teenager Kindern Zoe und Jake ihre flippige Mutter Grace auf, die in Woodstock ein ausgiebiges Hippie-Leben pflegt. Gerade hat Dianes Ehemann die Scheidung angekündigt und Diane versucht die Flucht nach vorne. Aber so einfach ist es nicht. Diane hat ihre liebe Not mit dem alltäglichen Chaos der exzentrischen Mutter. Joints, Tiere im Haus, nackte Männer, politische Protestaktionen und Mondrituale mit der Frauengruppe – das alles ist dann doch zu viel für die steife New Yorker Karrierefrau. Aber die Kinder Zoe und Jake stehen diesem anderen Amerika ziemlich aufgeschlossen gegenüber. Die Vegetarierin Zoe verliebt sich ausgerechnet in den Metzgerssohn und der 15 Jährige Jake, der alles mit seiner Digitalkamera festhält, erlebt erste erotische Verwicklungen. Auch für Diane findet sich bald der passende Deckel, aber dazu muss sie erst noch ihre Vorbehalte über Bord werfen.

Der australische Regisseur Bruce Beresford („Evelyn“ /„Pancho Villa – Mexican Outlaw“/„The Contract“) ist seit Jahrzehnten in seinem Fach tätig. 1989 sorgte er mit der mehrfach Oscar-prämierten Tragikomödie „Miss Daisy und ihr Chauffeur“ für Furore und verhalf Morgan Freeman zum Karrierestart. Die prominent besetzte Komödie über eine späte Selbstfindung und ein nicht ganz leichtes Mutter-Tochter-Verhältnis fand keinen Kinoverleih in Deutschland. Das mag am allzu glatten und gefälligen Drehbuch liegen. Kein Konflikt wird hier lange ausgewalzt. Das Hippiedorf wird zudem klischeehaft überzogen als kleine heile Welt dargestellt. Die Liebesbeziehungen sind eher konfliktfrei und auch der Clash zwischen herber Karrierefrau und überschäumender Hippie-Mutter wird ziemlich vorhersehbar aufgelöst. Schön ist auf jeden Fall ein Wiedersehen mit der Hollywood-Legende Jane Fonda. Für jüngere Zuschauer ist der Film mit Chace Crawford aus der TV-Serie „Gossip Girl“ und der jüngeren Olsen-Schwester attraktiv besetzt. Leichte Sommerkomödie ohne nennenswerten Nachhall.

DVD-Bildformat: 1:2,35; 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch
DVD-Extras: Trailer

Christiane Radeke