O

"O" steht für Odin. "O" steht auch für Othello, denn dieser Highschool-Film basiert auf dem Shakespeare-Stoff. Anders als viele andere zeitgenössische Shakespeare-Verfilmungen hält "O" sich nicht wortgetreu an den überlieferten Text, aber an den Handlungsfaden der Tragödie. Dennoch gewinnt man bei den geschliffenen Dialogen den Eindruck, dass der englische Dramatiker es kaum anders formuliert hätte, wenn er unser Zeitgenosse wäre. Vielleicht wäre Shakespeare ja ein Rapper. Seine Geschichte von Liebe, Anerkennung, Eifersucht und Rassismus erscheint in dieser Interpretation jedenfalls hochmodern.
Odin ist ein Basket-Ball Crack und der absolute Favorit des Team-Chefs. Trainer-Sohn Hugo, fühlt sich vom Vater missachtet. Er spinnt eine teuflische Intrige. Sein Ziel: Er will einen Keil zwischen Odin und seine weiße Geliebte Desi treiben. Hugo macht Odin glauben, sie liebe einen anderen. Dabei nutzt er bei Mitschülern und Freunden jede Schwäche, jedes Bedürfnis nach Nähe, jedes Buhlen um Liebe und Anerkennung als Teil seines Plans.
Dieses Drama im Highschool-Milieu steigert seine fast unerträgliche Spannung bis zum furiosen Finale. Wer aus Shakespeares Dramen Eifersucht, Intrige und Rassismus noch nicht kennt, der bekommt mehr als nur einen Vorgeschmack darauf durch diese überaus gelungene Filmadaption.

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