Nothing Personal

Nur mit einem Rucksack und einem Zelt bricht die Holländerin Anne nach Irland auf. Dort will sie alleine sein, weg von ihrem alten Leben. Und vor allem weg von all den anderen Menschen. Schließlich lässt sie sich dort trotzdem auf eine ungewöhnliche Beziehung ein. In der Abgeschiedenheit trifft sie auf den älteren Einsiedler Martin. Sie arbeitet für ihn im Garten, im Gegenzug kocht er für sie. Eine Bedingung jedoch bestimmt ihr Zusammenleben: keine Fragen, kein persönlicher Kontakt. Martin akzeptiert die Regeln und lässt Anne den Abstand, den sie braucht. In kleinen Gesten zeigt sich dennoch, wie sie sich etwas näher kommen.

„Nothing Personal“ ist so etwas wie die spröde, intellektuelle Variante von Sean Penns Aussteigerfilm „Into the Wild“. Hier allerdings sind es nicht die gesellschaftlichen Zwänge, von denen sich die junge Frau lösen will, sondern es ist die Unzufriedenheit mit sich selbst. Der Wunsch nach Einsamkeit ist die trotzige Antwort auf die eigene Verbitterung. In ruhigen, farblosen Bildern erzählt die Regisseurin Urszula Antoniak in dem Zweipersonenstück, das von den Darstellern Lotte Verbeek und Stephen Rea eindrucksvoll getragen wird, wie die beiden allmählich nicht nur wieder ein wenig zu sich selbst, sondern auch zu einem anderen Menschen finden. Kunstvoll geschieht dies hier, in poetischen Bildern, mit sparsamen Dialogen und eher zu wenigen als zu vielen Erklärungen. Die karge irische Landschaft wirkt dabei wie ein Spiegel der Seelen der beiden Figuren. So schafft der Film eine besondere Stimmung – die funktioniert, wenn man sich auf ihn einlassen kann.

DVD-Bildformat: 1:1,85; 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch

Stefan Stiletto