Nord

Jomar würde am liebsten zurück in die Klinik, auch wenn seine Psychologin sagt, dass er schon klar kommen wird. Aber der junge Mann schafft es einfach nicht, auch nur aus dem Bett aufzustehen und in dem Kassenhäuschen, hinter dem er wohnt, Fahrkarten für den Skilift auszugeben. Jomar kriegt den Hintern nicht hoch, weil einfach seine Gedanken zu schwer sind. Eines Abends setzt er aus Versehen sein Häuschen in Brand. Nun hat er nichts mehr. Nur noch eine Frau und einen kleinen Sohn, die ihn verlassen haben und weit oben in Norwegen leben. Das brennende Haus im Rücken, setzt Jomar seine Fellmütze auf, steigt aufs Schneemobil und fährt los. Einfach Richtung Norden.

Im Roadmovie geht es darum, dass einer anders ankommt als er losfährt, dass die Begegnungen und Erlebnisse seiner Reise ihn verändern. Als Jomar aufbricht, ist er wirklich am Ende. Als er schließlich ankommt, können wir mit ihm zusammen hoffen, dass er eine Zukunft hat. Wer oder was ihn wieder auf die Beine stellt, das erzählt Rune Langlo ohne viel Worte und mit einem derben, rührenden, sympathischen Humor. Ein kleines Mädchen und ihre Großmutter, ein einsamer Junge auf der Suche nach sich selbst, ein alter Mann, der auf den Tod wartet – kleine, skurrile Geschichten, die so einfach wie überraschend sind und die weder erklären noch empfehlen. Jonas kann einfach erfahren, wie Menschen mit der Angst vor dem Leben und der Angst vor dem Tod umgehen. Ein stiller, komischer Film, dessen Stärke darin liegt, dass er schlicht und humorvoll von den wirklich wichtigen Dingen erzählt.

DVD-Bildformat: 1:2,35; 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Norwegisch
Untertitel: Deutsch
DVD-Extras: Trailer, Making of, Entfallene Szenen

Albert Schwarzer