Noch nie in meinem Leben (Staffel 4)
Nun heißt es langsam Abschied nehmen: Denn mit dem Übergang von der High School zum College endet leider auch jene Serie, die uns so wundervoll durch das (selbst produzierte) Chaos und jede Menge schlechter und doch irgendwie guter Entscheidungen auf Devis Weg des Erwachsenwerdens geführt hat. Doch bevor es so weit ist, schüttelt uns die vierte und letzte Staffel von „Noch nie in meinem Leben …“ noch einmal auf angenehme Weise emotional durch und beschert uns schöne Momente des Mitfieberns.
Was dich in der vierten Staffel von „Noch nie in meinem Leben …“ erwartet:
Da ist es zum Finale der dritten Staffel tatsächlich passiert: Devi hatte Sex. Allerdings nicht mit Paxton, sondern mit Ben – und der Moment danach ist echt unangenehm. Einfach nicht ganz das, was die beiden sich vorgestellt hatten. Und dann sagt Ben noch, dass er jetzt schlafen will und ihr einen Uber rufen kann … Anstatt sich später in Ruhe auszusprechen, sorgen Missverständnisse dafür, dass sich die beiden erst mal komplett aus den Augen verlieren. Eine Weile danach hat Ben plötzlich eine neue Freundin, die im Zuge der Ereignisse ungewollt zu Devis Erzfeindin wird. Devi hingegen fängt eine Beziehung mit dem neuen Bad Boy der Schule an und dazu ist auch noch Paxton zurück – nun als Assistenz des Schwimmtrainers, weil er sich am College nicht wohlgefühlt hat. Da geht also einiges drunter und drüber, zumal sich Devi noch ihren College-Platz in Princeton sichern muss und ihr erstmals bewusst wird, dass ihre seit vielen Jahren bestehenden Pläne womöglich scheitern könnten.
Währenddessen trennt sich Eleanor von Trent, um sich ganz ihrer Zukunft als Schauspielerin zu widmen – auch mit einigen unerwarteten Hürden sowie einem unerwarteten Wiedersehen. Fab sagt der ihr lange nicht bewussten toxischen Männlichkeit in ihrem Robotik-Team den Kampf an, damit künftig weitere Mädchen dort ihren Platz finden können. Um sich anschließend auf ihre College-Zukunft zu konzentrieren, wobei sie unbeabsichtigt in eine brenzlige Konkurrenz mit Devi tritt. Bei den Eltern und Großeltern geht es ebenfalls hoch her: mit heimlichem Herrenbesuch bei Oma Pati, der nach anfänglicher Freude zu einer kleinen Detektivgeschichte führt. Und bei Nalini schlägt ein elterliches Kräftemessen schließlich in etwas um, was sie noch nicht ganz einordnen kann. Aber zum Glück hilft ihr Devi ein bisschen auf die Sprünge.
Was das Serien-Finale auf jeden Fall sehenswert macht:
Mit der vierten Staffel beschert uns „Noch nie in meinem Leben …“ einen tollen Serienabschluss mit zahlreichen Höhen und Tiefen, gewohnt übereifrigen Entscheidungen, die wie immer nach hinten losgehen, und dem anschließenden Anlaufnehmen, um es dann besser zu machen. Also im Grunde alles wie immer und trotzdem gibt es viel Neues: Gerade jetzt, wo der Übergang ins Erwachsenen-Dasein mit mehr Verantwortung für den eigenen Lebensweg näher rückt, dreht sich viel ums Scheitern. Pläne laufen nicht so, wie sie wollen – was besonders Devi sehr zu schaffen macht, weil der große Traum mit Princeton in Gefahr gerät. Paxton erlebt zum ersten Mal, wie es ist, nicht im Mittelpunkt des Geschehens zu stehen und sich sogar vollkommen unerwartet in einer Außenseiterrolle wiederzufinden. Was ihn erst aus dem Konzept bringt und schließlich Gelegenheit bietet, sich als Mensch neu zu finden.
Dazu ist die Romanze mit Devis Oma super knuffig – zumal sie ja vorher noch Kamela das Leben schwer gemacht hatte. Und überhaupt zieht diese Staffel nicht nur in Liebesdingen einen großartigen Bogen, der bis zum Schluss einfach Spaß macht. Und am Ende ist es vielleicht gar nicht mal so wichtig, dass Devi, Fab und Eleanor ihr persönliches Ziel erreicht haben, vor dem High School-Abschluss Sex zu haben – etwas, das laut Fabs Aussage im ersten Jahr statistisch unmöglich war.
Marius Hanke
Weitere Angaben
Filmtyp: Farbe