Noch nie in meinem Leben (Staffel 2)
Nach dem aufregenden Finale der ersten Staffel steigt „Noch nie in meinem Leben …“ wieder voll ein: mit verwirrenden Dates und Liebesquerelen, mit schlechten Entscheidungen und neuen Erfahrungen – und natürlich mit jeder Menge Chaos. Devi wird ihrem Ruf rundum gerecht und ist wieder einmal herrlich unvernünftig. Damit schickt uns die Serie wie gewohnt auf eine holprige Achterbahnfahrt durch die Welt der schlechten Entscheidungen mit all ihren Konsequenzen. Das ist nervenaufreibend, mitreißend und durch und durch liebenswert.
Was dich in der zweiten Staffel von „Noch nie in meinem Leben …“ erwartet:
Die zweite Staffel macht genau da weiter, wo die erste aufgehört hat: Ben und Devi haben sich geküsst – während Paxton anruft, weil er es noch einmal versuchen möchte. Und schon sitzt Devi zwischen den Stühlen. Sie hat ein Date mit Paxton und muss das mit Ben beenden. Aber es wird „das schlechteste Schlussmachen aller Zeiten“ und endet doch nur wieder mit Geknutsche. Dann kommt die rettende Idee: einfach zwei Beziehungen parallel führen. So kann sie wenigstens noch ein bisschen das Leben genießen, bevor sie mit ihrer Familie nach Indien ziehen muss. Nur ist auch hier die Katastrophe vorprogrammiert und Devi hat schließlich alle Hände voll zu tun, um die Sache wieder irgendwie in den Griff zu bekommen.
Und auch sonst passiert so einiges in ihrem Umfeld: Denn auf einmal ist Devi nicht mehr das einzige nerdige indische Mädchen an der High School, Eleanor datet einen exzentrischen Kinder-Star und Fabiola soll gemeinsam mit Eve zur ersten queeren Ballkönigin werden. Währenddessen wächst Paxton zum ersten Mal über sich selbst hinaus, Kamela hat endlich ihren Traumjob, muss sich dafür aber gegen herablassende Vorgesetzte bewähren, und Nalini schafft es tatsächlich zur besten Ma der Welt zu werden.
Ist die zweite Staffel von „Noch nie in meinem Leben …“ genauso gut wie die erste?
Auf jeden Fall! Tatsächlich ist die zweite Staffel sogar noch eine ganze Ecke besser. Denn während die Serie vorher erst allmählich ihre Stärken entfalten musste, werden sie jetzt voll und ganz ausgespielt: Zum einen mit Devis nur allzu menschlicher Unvernunft, die der Erzähler mit seinem Kommentar perfekt zusammenfasst, nachdem sie sich für ihre zweigleisige Beziehung entschieden hat: „Es war ein Ausweg aus dieser Zwickmühle, der keinerlei Selbstreflexion oder eine reife Entscheidung erforderte. Zwei Dinge, die Devi hasste.“
Und zum anderen, weil „Noch nie in meinem Leben …“ einfach die perfekte Balance hinbekommt aus lockerer Feel-Good-Unterhaltung und einer gewissen Tiefgründigkeit. Denn während die Folgen so lässig über den Bildschirm flimmern und uns so manches Mal auf wundervolle Weise zum Lachen bringen, werden wir auch mit zahlreichen Problemstellungen konfrontiert: von Sexismus im Job über Lebenskrisen, neuen Chancen und die dringend nötige Renovierung verstaubter Traditionen bis hin zur richtigen Prioritätensetzung und dem Aushalten von Neid, um auch in schweren Phasen die Freundschaft zu bewahren und gemeinsam nach vorne zu blicken.
Der „Devi-Weg“ macht all diese Dinge zwar nicht leichter, aber dafür umso aufregender. Und am Ende geht es ja doch wieder darum, das Richtige zu tun. Für andere und ebenso für uns selbst.
Marius Hanke
Weitere Angaben
Filmtyp: Farbe