Never Die

Chow Yun-Fat spielt den Banditen David, der zu einem plötzlichen Sinneswandel kommt, als seine Frau getötet wird und er wie im Rausch eine ganze Verbrecherbande umbrachte. Er gründet das "Peache Hotel" - so auch der Originaltitel -, ein Asyl für alle Hilflosen und Schutzsuchenden. Eines Tages taucht dort die Betrügerin und Trickdiebin Kim auf, die sich als die Tochter des Kaisers ausgibt, in Wirklichkeit aber die Frau eines Bandenführers ist, der er auf das Hotel abgesehen hat. Und damit sind die Konflikte vorprogrammiert, denn David verliebt sich in Kim und mit der Ruhe und Beschaulichkeit des friedlichen Ortes ist es vorbei.
Produzent John Woo und Hauptdarsteller Chow Yun-Fat stehen heute für den Wechsel des Easterns zum Hollywood-Kino. Insofern ist "Never Die" ein Klassiker, der neu zu entdecken ist. Denn auf keinen Film unter der Hongkong-Ägide John Woos trifft der Begriff Eastern besser zu als auf diesen Film, der Jahre zuvor die Motive und Figuren des Westerns und des Italo-Westerns nach Asien übertrug. Das Peace Hotel ist ein irrealer Ort. Vor diesem Hintergrund entrückt die Love-Story zu einer abstrakten Parabel, die das Dilemma der Actionhelden auf den Punkt bringt. Egal ob Osten oder Westen, sie haben ein gespaltenes Verhältnis zu Frauen. Weil sie sie nicht verstehen, können sie sie nicht lieben. Weil sie sie nicht lieben können, wollen sie sie beschützen. Weil ihnen das nicht gelingt, gibt es Krieg.

hs