Nena - Viel mehr geht nicht
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Blaue kurze Haare, ein wenig wie ein Punker. Auf den ersten Blick hat der Pitcher in dem Baseballteam, in dem nun auch sie trainieren soll, es Nena angetan. Ein Typ, mit dem man die Schule schwänzen kann und sich das Leben in dem Dorf an der deusch-niederländischen Grenze im Sommer 1989 plötzlich ganz groß anfühlt. Es könnte für das 16-jährige Mädchen im Moment nicht besser sein. Aber dann hat ihr Vater es schon wieder getan. Abrupt wird Nena von ihrer Wolke Sieben gerissen, als er einen neuen Selbstmordversuch begangen hat. Seine Multiple-Sklerose-Erkrankung hat ihrem Vater den Lebenswillen geraubt. Obwohl er bei klarem Verstand ist, sitzt er im Rollstuhl und hat keine Kontrolle mehr über seine Arme und Beine. Nena liebt ihren Vater, der sich erst jüngst von ihrer Mutter getrennt hat. Und für sie wird es immer schwerer die Frage zu beantworten, was wichtiger ist: Sein Wunsch, zu sterben. Oder ihr Wunsch, ihn so lange wie möglich zu behalten.
Vom Aufbruch und vom Ende, vom Wunsch nach Leben und nach dem Tod erzählt Saskia Diesing in ihrem bemerkenswerten Film, der 2015 in der Jugendreihe 14plus der Berlinale seine Premiere feierte. Die Kamera mag dabei manchmal ein wenig zu statisch bleiben. Dennoch zeigt der Film gerade in der Bildgestaltung immer wieder ein schönes Gespür für leise Komik, die die ernsthafte Situation aufbricht, ohne sie dadurch lächerlich zu machen. So gelingt es der Regisseurin Saskia Diesing, eine gute Balance zu halten zwischen Ernsthaftigkeit und Leichtigkeit und damit die widersprüchlichen Gefühle von Nena perfekt einzufangen. Nachwuchsdarstellerin Abbey Hoes trägt den Film und überzeugt als Teenagerin, die hin- und hergerissen ist zwischen Glück und Trauer. Aber hervorgehoben werden muss auch die schauspielerische Leistung von Uwe Ochsenknecht in der Rolle von Nenas Vater. Wer diesen aufgrund seines klamaukigen Overactings in zahlreichen Kinderfilmen der vergangenen Jahre bereits abgeschrieben hat, wird hier eines besseren belehrt. Unverständlich allerdings ist, weshalb die niederländisch-deutsche Koproduktion ausschließlich in deutscher Synchronfassung veröffentlicht wird. Die deutsche Herkunft des Vaters und die Zweisprachigkeit der Tochter – durch die sich der Vater-Tochter-Konflikt in der Originalfassung auch sprachlich immer wieder zeigt – wird so vollständig zunichte gemacht.
Blu-ray-Bildformat:1080p
Ton:dts HD 5.1
Sprachen: Deutsch dts HD 5.1
DVD Extras: Musikvideo
Blu-ray Extras: Musikvideo
Stefan Stiletto
Weitere Angaben
Filmtyp: Farbe
DVD-Bildformat: 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch DD 5.1
Anbieter
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