My one and only

Anne Devereau hat sich zum letzten Mal von ihrem Ehemann, dem Bandleader Dan betrügen lassen. Sie packt ihre Koffer, sammelt ihre beiden halbwüchsigen Söhne ein und macht sich im chromglänzenden Chevrolet auf die Reise durchs Amerika der 50er Jahre - und auf die Suche nach einem solventen Ehemann. Aber Annes Kandidaten - frühere Verehrer - erweisen sich dramatisch als ungeeignet, sowohl als Partner als auch als Väter. Und mit jeder enttäuschten Hoffnung rutscht Anne mit ihren Jungs näher an die Pleite und den sozialen Abgrund. Ihr Motto „Alles wird sich zum Guten wenden, wie immer“ klingt längst nicht mehr überzeugend.

Aus der Perspektive von Annes Sohn George und nach den Lebenserinnerungen des Schauspielers George Hamilton („Liebe auf den ersten Biss“, „Der Pate III“) schauen wir einer schlagfertigen Frau dabei zu, wie sie mit unverwüstlichem Optimismus alle Chancen zu nutzen versucht, die die 50er Jahre einer Frau wie ihr zu bieten haben. Regisseur Richard Loncraine („Wimbledon“) beginnt seinen Film leicht, mit schnoddrigen, witzigen Dialogen und entwickelt die Story immer näher an Angst und Ausweglosigkeit heran, ohne dabei die Ebene der Komödie zu verlassen. Bei den Berliner Filmfestspielen wurde er dafür mit einer Nominierung für den Goldenen Bären und einer besonderen Erwähnung durch die Ökumenische Jury belohnt. Renée Zellweger („Bridget Jones“) schlägt mit ihrer hintergründigen Darstellung den Bogen von den 50ern in unsere Zeit, in der Wirtschaftskrise und Globalisierung im Mittelstand das Gefühl wachsen lassen, nur einen kleinen Schritt vom sozialen Absturz entfernt zu sein. Sehenswert.

DVD-Bildformat: 1:1,85; 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch, Spanisch
Untertitel: Deutsch, Englisch, Spanisch
DVD-Extras: Behind the Scenes, Featurettes

Albert Schwarzer