My Beautiful Country
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Kosovo 1999. Der Fluss Ibar teilt die kleine Grenzstadt in einen albanischen und einen serbischen Teil. Die junge serbische Kriegswitwe Danica versucht sich und ihre beiden Söhne alleine durchzubringen und den Kindern ein möglichst normales Leben zu ermöglichen. Aber der ältere Vlado schwänzt seit dem Tod des Vaters die Schule, raucht und geht dem einen oder anderen krummen Geschäft nach und der kleine Danilo spricht gar nicht mehr. Längst hat sich die NATO in den Konflikt eingemischt und versucht durch Bombardierungen mit uranhaltiger Munition dem Schrecken ein Ende zu setzen, nimmt dabei ohne Rücksicht auf die Zivilbevölkerung die Kontaminierung ganzer Landstriche in Kauf. Eines Tages rettet sich der angeschossene albanische Soldat Ramiz ausgerechnet in das Haus der kleinen Familie. Und obwohl die beiden zu den verfeindeten Lagern gehören und der Hass tief sitzt, pflegt Danica den schwer Verwundeten heimlich gesund. Es passiert, was nicht sein darf. Die beiden verlieben sich, Ramiz baut sogar eine Beziehung zu dem zutiefst verstörten Danilo auf. Aber dann bekommt die Nachbarin Wind von der verbotenen Liebe und denunziert den flüchtigen Albaner.
Die Absolventin der HFF-München Michaela Kezele thematisierte bereits in ihrem Kurzfilm „Milan“ den grausamen Krieg aus der Mitte Europas der 1990er Jahre. Dabei scheint das Drama über Zeit- und Landesgrenzen hinweg bis heute traurige Aktualität zu haben, wie die aktuellen Auseinandersetzungen in der Urkraine belegen. Die Tochter einer Serbin und eines Kroaten schrieb auch das Drehbuch zu der poetisch berührenden Liebesgeschichte inmitten des Wahnsinns eines sinnlosen Krieges. In sommerlich flirrenden Bildern entwickelt sich sehr behutsam die verbotene Romanze, das Unheil lauert hinter der scheinbaren Idylle. Ein Panzer wird zum gefährlichen Spielplatz für die Kinder. Ebenso sind die menschlichen Beziehungen geprägt von Misstrauen und Denunziation, denn der Krieg findet nicht nur auf dem Schlachtfeld statt. Die kleine und sehr persönliche Geschichte schafft den Spagat gleichzeitig eine allgemeingültige Anklage gegen den Krieg zu erheben. Zu Recht erhielt die Regisseurin zahlreiche Preise, u.a. den Bayerischen Filmpreis als beste Nachwuchsregisseurin.
DVD-Bildformat:1:1,85; 16:9
Ton:Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Albanisch, Mehrsprachig, Serbisch
Untertitel: Deutsch
DVD-Extras:Trailer
Christiane Radeke
Weitere Angaben
Filmtyp: Farbe
Anbieter
Verleih-DVDLighthouse Home Entertainment
Kauf-DVDLighthouse Home Entertainment