Monument to Michael Jackson

Film: Monument to Michael Jackson
Länge:
91 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 14 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 12 Jahren
Regie:
Darko Lungulov
Darsteller:
Boris Milivojević (Marko), Nataša Tapušković (Ljubinka), Dragan Bjelogrlić (Dusan), Toni Mihajlovski (Doki), Branislav Trifunović (Dragan), Ljubomir Bandović (Priester)
Genre:
Tragikomödie
Land:
Serbien, Makedonien u.a., 2014

Eine serbische Kleinstadt im Jahr 2009: Verzweifelt kämpft der Frisör Marko um seine Ehefrau Ljubinka, die seine Träumereien nicht länger ertragen kann und ihre Heimat am liebsten so schnell wie möglich verlassen würde. Immerhin hat die heruntergekommene Ortschaft keine reizvollen Perspektiven zu bieten. Als Marko eines Abends im Radio hört, dass Michael Jackson eine Comeback-Tournee angekündigt hat, kommt er plötzlich auf eine aberwitzige Idee: Um die Stadt für Touristen attraktiv zu machen und auf Vordermann zu bringen, will er die Stelle, an der bis vor kurzem eine Statue aus der Sowjet-Zeit stand, mit einem Denkmal des „King of Pop“ neu beleben. Bei der Gemeindeversammlung stößt sein Vorschlag, mit dem er auch Ljubinka zurückzugewinnen hofft, wider Erwarten auf große Begeisterung und muss vom Bürgermeister zähneknirschend angenommen werden. Dummerweise hat der Ortsvorsteher allerdings mit dem abgewirtschafteten Flugplatz, der in Markos Überlegungen eine zentrale Rolle spielt, ganz andere Pläne. Kein Wunder also, dass der Frisör und seine Mitstreiter schon bald vor unüberwindbar scheinenden Hindernissen stehen.

Die absurde Prämisse klingt vielversprechend, und der Protagonist ist eine sympathische Loser-Figur, mit der man sich ohne weiteres identifizieren kann. Die Rahmenbedingungen stimmen, doch leider wird man das Gefühl nicht los, dass Regisseur und Drehbuchautor Darko Lungulov („Here & There – Wiedersehen in Belgrad“) das Potenzial seiner Geschichte nur zur Hälfte ausschöpft. Statt einer herrlich überdrehten Tragikomödie bekommt der Zuschauer einen Film mit milden Humoranflügen serviert, der sich zumeist oberflächlich an einer Bestandsaufnahme der sozialen Verhältnisse versucht. Erinnerungen an eine vermeintlich bessere Vergangenheit blitzen mehrmals auf. Politischer Klüngel wird angedeutet. Und auch die Gewaltbereitschaft der nationalistischen Kräfte in Serbien findet Erwähnung. Spannende Aspekte, die Lungulov allerdings etwas lieblos in seine ohnehin schematische, von markanten Zufällen bestimmte Handlung einbaut. Dass dramaturgisch Luft nach oben ist, beweist auch der Nebenplot rund um Markos Beziehungsprobleme, der keine großen Emotionen weckt. Eine handfeste Überraschung hat der Regisseur jedoch im letzten Akt im Köcher, wenn das Geschehen noch einmal eine tragisch-bissige Note bekommt. Schön anzuschauen sind die Landschaftsbilder (Kamera: Mathias Schöningh), die die serbische Provinz wie ein Western-Setting erscheinen lassen. Und gelungen ist auch die verspielte Musikuntermalung, mit der Dejan Pejović die absurden Bestrebungen der Hauptfigur augenzwinkernd spiegelt.

Christopher Diekhaus

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Ton: Dolby Digital 5.1

Sprachen: Deutsch DD 5.1/Serbisch DD 5.1

Anbieter

Kauf-DVDNeue Visionen

Anbieterangaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (39. Woche 2016).