Monsieur Claude und seine Töchter 2
Claude und Marie Verneuil haben das Versprechen, das sie am Ende von „Monsieur Claude und seine Töchter“ gaben in die Tat umgesetzt und reisten zu den jeweiligen Schwiegereltern ihrer Töchter nach Israel, Algerien, China und zur Elfenbeinküste. Als sie endlich wieder französischen Boden unter den Füßen haben, sind sie allerdings außer sich vor Freude. Ihr Reisebericht fällt etwas mager aus und lange nicht so politisch korrekt, wie sie es sich vorgenommen hatten. Aber David, Rachid, Chao und Charles kennen ihre Schwiegereltern und nehmen die Erzählungen mit Humor. Jedenfalls dann, wenn es nicht um das eigene Herkunftsland geht. Doch auch die Töchter und Schwiegersöhne haben etwas mitzuteilen: Frankreich ist ihnen zu fremdenfeindlich und sie wollen das Land verlassen. David und Odile planen eine neue Zukunft in Israel, Rachid und Isabelle möchten nach Algerien umsiedeln, Chao und Ségulène wollen nach China ziehen und Charles mit Laure in Bombay neu anfangen. Dort hofft der schwarze Schauspieler, der in Frankreich keine Rollen bekommt, weil selbst Othello mit einem Weißen besetzt wird, auf eine Karriere in Bollywood. Claude und Marie trifft diese Nachricht wie ein Schlag. Gerade haben sie sich an die Wahl ihrer Töchter gewöhnt, freuen sich auf die bevorstehende Geburt ihres nächsten Enkelkindes und neue Perspektiven durch Claudes Renteneintritt, da wird ihnen so etwas eröffnet. Was bleibt ihnen also anderes übrig, als ihren Schwiegersöhnen Frankreich so schmackhaft zu machen, dass eine Abreise nicht mehr in Frage kommt. Dass ihnen dabei jedes Mittel recht ist, versteht sich.
„Qu'est-ce qu'on a encore fait au Bon Dieu ?”, frei übersetzt „Was haben wir dem lieben Gott denn nun schon wieder getan?” – diesen Stoßseufzer schickt Marie gen Himmel, als ihre Kinder die guten Neuigkeiten kundtun. Der Satz ist auch der Originaltitel der Fortsetzung von Monsieur Claude und seine Töchter, der im Sommer 2014 nicht nur in Frankreich die Kinozuschauer begeisterte. Philippe de Chauveron inszeniert mit der gleichen Besetzung ein weiteres Mal lustvoll verbale Entgleisungen politisch korrekten Sprachgebrauchs, Vorurteile, Klischees, Schadenfreude, spitze Sticheleien und krampfhafte Bemühungen um versöhnliche Töne. Wer diese Art von Humor zu schätzen weiß, wird ein zweites Mal seine Freude daran haben. Allerdings fehlt es dem Sequel-Drehbuch an neuem Esprit und ausreichenden Überraschungen. Auch das Tempo lässt zunächst zu wünschen übrig, so dass es etwas dauert, bis die Story richtig Schwung bekommt. Anfangs kann man sich also Zeit nehmen, hinter die Kabbeleien zu schauen, und man entdeckt zwischen Humor und Biss doch auch diverse Plattitüden. Dass de Chauveron mit seinem Co-Autor Guy Laurent neben den bekannten Plänkeleien der Schwiegersöhne untereinander und den Auseinandersetzungen des stolz-sturen Franzosen Claude mit dem ihm in Prinzipientreue und Vorurteilsfähigkeit durchaus ebenbürtigen Ivoren André Koffi, Charles‘ Vater, auch neue Themenfelder aufmacht, reicht nicht aus, um die Komödie rund zu machen. Natürlich ist nicht alles vorhersehbar, vieles aber bleibt trotz enormer Spiellust des Ensembles leider im Ansatz stecken. Was im ersten Teil durch die in alle Richtungen breit gefächerten Culture Clash Gags neu war und deshalb prächtig amüsierte, wirkt dieses Mal an vielen Stellen bereits bestens bekannt.
Rotraut Greune
Weitere Angaben
Filmtyp: Farbe
Sprachen: Deutsch, Französisch
Untertitel: Deutsch
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