Monsieur Batignole

Paris 1942. Edmond Batignole, Besitzer eines kleinen Metzgerladens, hat sich mit den deutschen Besatzern arrangiert. Zähneknirschend zwar, aber nicht ohne eigenen Nutzen. Batignoles Schwiegersohn arbeitet mit den Deutschen zusammen und hat seinen Verwandten in den Stand eines offiziellen Fleischlieferanten gebracht. Der junge Mann hat auch Batignoles jüdische Nachbarn an die Besatzer verraten. Wer zieht in deren wunderbare Wohnung ein? Metzgermeister Batignole mit seiner Frau. Aber dann klingelt es eines Tages an der Türe. Der kleine Sohn der Verschleppten bittet Batignole um Hilfe – und der kann nicht nein sagen.

Eine sehr behutsam und sauber inszenierte, menschliche Komödie. Gérard Jugnot, der als Schauspieler spätestens seit „Die Kinder des Monsieur Mathieu“ auch bei uns bekannt ist, hat als Regisseur seinem Film durch Bildgestaltung und Charakterzeichnung einen märchenhaften, nostalgischen Akzent verliehen. Das gibt ihm Gelegenheit ganz beiläufig treffende und böse Spitzen in seine Geschichte einzubauen. Seine Figuren bewegen sich in einer moralischen Grauzone, die es jedem gestattet, die Augen zu schließen, ohne ein Verbrecher zu sein und Courage zu beweisen, ohne ein Held zu sein. So zeigt sich, wie Schuld und Größe aus den Alltäglichkeiten erwachsen können. Eine spannender, sympathischer Film – intelligente und berührende Unterhaltung, auch für ein deutsches und auch für ein junges Publikum.

DVD-Bildformat: 1:2,35; 16:9
Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1
Sprache: Deutsch, Französisch
Untertitel: Französisch, Deutsch f. Hörg.
DVD-Extras: Audiokommentar, Making of, Casting-Featurette, Drehberichte

Albert Schwarzer