Miral

Länge:
108 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 14 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 12 Jahren
Regie:
Julian Schnabel
Darsteller:
Hiam Abbass, Freida Pinto, Yasmine al Masri, Ruba Blal, Alexander Siddig, Omar Metwally, Willem Dafoe u.a.
Genre:
Drama , Politischer Film
Land:
Frankreich, Israel, Italien, Indien , 2010
Im April 1948 gewährt die Lehrerin Hind Husseini einer Gruppe traumatisierter palästinensischer Waisenkinder, die ihre Eltern bei einem Massaker verloren haben, Zuflucht in einem alten Anwesen. Schon nach kurzer Zeit entwickelt sich dieser Ort zu einem Heim für arabische Kinder, dem Dar Al-Tifl Al-Arabi, in dem immer mehr Waisen aufgenommen werden. Eines Tages wird auch das Mädchen Miral dort von ihrem Vater abgegeben. Auch sie übernimmt zunächst die pazifistischen Ansichten von Hind. Doch als sie älter wird, befreundet sie sich auch mit jungen Palästinensern, die gewaltsam gegen ihre Unterdrückung protestieren. Ihr Weltbild wird auf die Probe gestellt.
Nach der ebenso poetischen wie sensiblen Literaturverfilmung „Schmetterling und Taucherglocke“ widmet sich der Künstler Julian Schnabel mit dem Nahostkonflikt nun einem brisanten Thema, das nichts an Aktualität verloren hat. Doch die Adaption des Romans „Die Straße der Blumen“ seiner Lebensgefährtin Rula Jabreal über die Schicksale junger Palästinenserinnen gerät zu einem Propagandafilm, der jegliche differenzierte Auseinandersetzung vermissen lässt und stattdessen auf Pathos setzt. Zwar vertritt Schnabel trotzdem ein pazifistisches Anliegen. Seine einseitige Darstellung allerdings trägt keineswegs zu einer politischen Aussöhnung bei, sondern vertieft den Graben zwischen Israelis und Palästinensern vielmehr. Zu diesem inhaltlichen Schwachpunkt kommen noch dramaturgische Mängel. So taucht die Titelfigur Miral erst nach einem Drittel des Films auf, der einen Zeitraum von insgesamt 46 Jahren abbildet und eingerahmt wird von der Staatsgründung Israels und dem Friedensabkommen von Oslo. Lange ist daher kein roter Faden erkennbar und es bleibt die Frage offen, von wem der Film letztendlich erzählen will. Dabei hätte gerade die Figur der Miral für Jugendliche eine interessante Identifikationsperson auf Augenhöhe sein können.
DVD-Bildformat: 1:2,35; 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch
DVD-Extras: Interviews, Trailer
Nach der ebenso poetischen wie sensiblen Literaturverfilmung „Schmetterling und Taucherglocke“ widmet sich der Künstler Julian Schnabel mit dem Nahostkonflikt nun einem brisanten Thema, das nichts an Aktualität verloren hat. Doch die Adaption des Romans „Die Straße der Blumen“ seiner Lebensgefährtin Rula Jabreal über die Schicksale junger Palästinenserinnen gerät zu einem Propagandafilm, der jegliche differenzierte Auseinandersetzung vermissen lässt und stattdessen auf Pathos setzt. Zwar vertritt Schnabel trotzdem ein pazifistisches Anliegen. Seine einseitige Darstellung allerdings trägt keineswegs zu einer politischen Aussöhnung bei, sondern vertieft den Graben zwischen Israelis und Palästinensern vielmehr. Zu diesem inhaltlichen Schwachpunkt kommen noch dramaturgische Mängel. So taucht die Titelfigur Miral erst nach einem Drittel des Films auf, der einen Zeitraum von insgesamt 46 Jahren abbildet und eingerahmt wird von der Staatsgründung Israels und dem Friedensabkommen von Oslo. Lange ist daher kein roter Faden erkennbar und es bleibt die Frage offen, von wem der Film letztendlich erzählen will. Dabei hätte gerade die Figur der Miral für Jugendliche eine interessante Identifikationsperson auf Augenhöhe sein können.
DVD-Bildformat: 1:2,35; 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch
DVD-Extras: Interviews, Trailer
Stefan Stiletto
Weitere Angaben
Filmtyp: Farbe
Anbieter
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Anbieterangaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (16. Woche 2011).