Miguel Wants To Fight

Ein Leben ohne Schlägerei ist ein ziemlich gutes Leben – das weiß der 17-jährige Miguel, obwohl seine Freund*innen immer wieder in welche hineingeraten. Was aber, wenn das Leben dir so eins auf die Mütze gibt, dass du dich unbedingt prügeln möchtest, um deinem Frust Luft zu machen? Und dann will es einfach nicht funktionieren!

Was dich in diesem Film erwartet:

In Miguels Nachbarschaft ist es vollkommen normal, Streitereien mit den Fäusten auszutragen. Und obwohl seine besten Freund*innen Cass, David und Srini ein besonderes Talent dafür haben, immer wieder in Prügeleien zu geraten, hat er es stets hinbekommen, unbeteiligt zu bleiben – und das, ohne dass sie es überhaupt bemerkt hätten. Doch dann erfährt Miguel, dass er bald wegziehen muss. Statt darüber zu sprechen, hat er das Gefühl, sich anders Luft machen zu müssen. Also sagt er den anderen, dass er nun endlich bereit ist für seinen ersten Kampf sei. Die sind zwar schon ein bisschen verwundert über den plötzlichen Stimmungsumschwung, aber was solls! Jetzt braucht es nur noch eine Person, die es auch wirklich verdient hat, ein paar Grundregeln und eine geschickte Angriffsstrategie, mit der Miguel nicht als der Böse dasteht. Eigentlich ein Leichtes für die kampferprobte Truppe. Nur Theorie schön und gut – denn als es schließlich so weit ist, dass die ersten Fäuste fliegen sollen, muss Miguel überrascht feststellen: Eine Prügelei anzuzetteln, ist gar nicht so einfach.

Ob sich „Miguel Wants to Fight“ lohnt?

Wenn ein Film schon mit der Diskussion beginnt, wie es wohl ist, mit der Superkraft des „One-Punch-Man“ zu masturbieren, ist wohl klar, dass es hier ein bisschen absurd zugehen wird. Und in der Tat führt uns „Miguel Wants to Fight“ von einer ungewöhnlichen Situation in die nächste. Zwar mal sich unser Held jeden einzelnen Kampf vorher bildlich (mit den wildesten Martial-Arts-Manövern) aus. Doch in der Realität sieht die Sache dann eben ganz anders aus und statt eines Fights hat Miguel plötzlich sogar einen neuen Freund gewonnen. Das ist stellenweise ziemlich witzig, von den wilden Besprechungen zur Auswahl des perfekten, feindlichen Gegenübers (nach dem Motto: Welche Person hat uns bislang das Leben schwer gemacht in der Schule?) bis hin zur Frage, was wohl diesmal wieder dazwischenkommt. Spannendes Prinzip – und schön, dass es am Ende natürlich nicht bloß darum geht, die Fäuste fliegen zu lassen, sondern vielleicht auch einfach darum, als Freund*innen füreinander da zu sein und aufeinander aufzupassen, wenn mal irgendwo der Schuh empfindlich drückt, weil Veränderungen anstehen. Auf jeden Fall einen Blick wert.

Marius Hanke