Mia Madre

Eine Regisseurin erfährt kurz nach Beginn der Dreharbeiten für einen neuen Film, dass ihre Mutter schwerkrank in eine Klinik eingeliefert wurde. Die Anspannung, die sich ohnehin mit Drehstart eingestellt hatte, steigt weiter. Privat wie beruflich hat Margherita eine Menge zu bewältigen: Der Mann, von dem sie sich gerade getrennt hat, wirkt noch als Darsteller in ihrem neuen Film mit. Die gemeinsame Tochter steckt mitten in der Pubertät. Der vermeintliche Star des Sozialdramas – ein kapriziöser US-Schauspieler – erweist sich als unzuverlässig und textunsicher. Und das schlechte Gewissen, dass sie viel zu wenig Zeit für ihre Mutter auf dem Sterbebett aufbringt, lässt Margaretha nicht in Ruhe. Als einzige Trost und Ruhe spendende Säule bleibt da ihr Bruder – die Rolle dieses sympathischen Unterstützers hat Regisseur Nanni Moretti selbst übernommen.

Film-im-Film-Szenen garantieren eigentlich immer einen großen Schauwert, der Zuschauer blickt genüsslich hinter die Kulissen der Traumfabrik und wird ein bisschen zum Komplizen. Hier aber wirkt diese Filmwelt durchschnittlich, die Probleme und Konflikte, persönlichen Animositäten und Eitelkeiten kommen einem nur zu bekannt vor. Was die Regisseurin viel mehr bewegt ist der Abschied von der Mutter – entsprechend auch der Filmtitel „Meine Mutter“ – und doch kann sie sich genau dafür nicht genügend Zeit nehmen. Ein nur schwer lösbares Dilemma, das Nanni Moretti (Das Zimmer meines Sohnes, Habemus Papam) selbst 2011 erlebte, als er mit seinem neuen Film beim Festival in Cannes war, während seine Mutter im Sterben lag. Was ist wirklich bedeutsam im Leben, worauf kommt es im Kern an? Das kann existentiell und philosophisch sein oder es kann banal und alltäglich wirken. Morettis Film hält den Zuschauer emotional auf Distanz und hat vermutlich die größte Bedeutung für den Autor und Filmemacher selbst.

Blu-ray-Bildformat:1:1,85/1080p
Ton:dts HD 5.1 MA
Sprachen: Deutsch dts HD 5.1 MA/Italienisch dts HD 5.1 MA
Untertitel: Deutsch

DVD Extras: Trailer

Blu-ray Extras: Trailer

Gabi Brandt