Memory Effect

Der berühmte Zwiespalt zwischen Erfolg und Moral: In der Absicht, Traumata zu kurieren, hat der Wissenschaftler Tom eine Möglichkeit gefunden, in die Gedankenwelt anderer Menschen einzutauchen. Nur fehlen ihm noch die notwendigen Mittel zur Umsetzung seiner Vision. Schließlich findet sich ein Investor, der aber andere Zwecke im Sinn hat. Die Methode soll genutzt werden, um Tatverdächtige überführen zu können. Trotz seiner Bedenken willigt Tom ein. Die erste Testperson ist der drogensüchtige Tony, der im Rausch seine Freundin umgebracht haben soll. Alles scheint zu klappen, doch dann kommt der Wissenschaftler nicht mehr aus der fremden Gedankenwelt heraus. Erst Jahre später kann Tom wieder Kontakt zur Außenwelt aufnehmen und es bietet sich ein Ausweg – aber zuerst muss er etwas für Tony tun.

Die Story erinnert etwas an „Inception“ und ist vom Aufbau her nicht besonders innovativ. Auch sonst zieht Drehbuchschreiber und Regisseur Nir Paniry mit seinem ersten Spielfilm keine besonderen Trümpfe aus dem Ärmel. Das Cast besteht hauptsächlich aus Schauspielern, die sich bisher vor allem durch Nebenrollen hervorgetan haben – was aber keineswegs heißen soll, dass sie hier nicht überzeugen – , die Schauplätze sind unspektakulär. Und doch entwickelt „Memory Effect“ einen gewissen Reiz: Obwohl die Geschichte langsam erzählt wird und der unvermeidliche Twist nicht gerade überrascht, fesselt die Handlung. Das liegt nicht zuletzt an den erstklassigen Synchronsprechern, aber vor allem wohl daran, dass sich die Kamera sehr nahe an den Figuren bewegt – was besonders in der Blu-Ray-Fassung seine Wirkung zeigt. So ist der Zuschauer unmittelbar und intensiv am Geschehen beteiligt. Insgesamt kein besonderer, doch für Freunde eher ruhiger Science Fiction ein auf jeden Fall sehenswerter Film.

DVD-Bildformat: 1:1,85; 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch
DVD-Extras: Trailer

Marius Hanke