Mein liebster Feind

In der Filmgeschichte werden die Namen Klaus Kinski und Werner Herzog untrennbar miteinander verbunden bleiben. Der als Genie titulierte, am Rande des Größenwahnsinns agierende, inzwischen verstorbene Ausnahme-Schauspieler Klaus Kinski hat in den fünf wichtigsten Spielfilmen von Regisseur Werner Herzog die Hauptrolle gespielt und diesen Filmen ihr unverwechselbares Gesicht gegeben. Er spielte extreme Charaktere, was auch hinter den Kulissen häufig an den Rand des Nervenzusammenbruchs geführt hat, gerade weil Regisseur und Darsteller meistens anderer Meinung, aber doch von großer seelischer Affinität waren. Herzog lässt in seiner Hommage an Kinski auch andere Personen und Mitstreiter seiner Filme zu Wort kommen, verbindet geschickt Dokumentarmaterial der meistens unter physischen und psychischen Extrembedingungen durchgeführten Dreharbeiten mit fertigen Filmausschnitten. Gelungen ist ihm dabei weniger ein differenziertes Portrait seines „liebsten Feindes“, als viel mehr das Psychogramm einer außergewöhnlichen Arbeitsbeziehung und die Kommentierung seines eigenen Werkes. Aber auch das ist so spannend montiert, dass sich kein Herzog- oder Kinski-Fan diesen Film entgehen lassen sollte.

DVD Bildformat: 1:1,78; Ton: HiFi Stereo, Dolby Digital 2.0
Sprachen: Deutsch, Englisch
keine Extras

Holger Twele