Mein großer linker Zeh

Film: Mein großer linker Zeh
Länge:
110 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 12 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 12 Jahren
Regie:
Slavko und Rita Spionjak
Darsteller:
Michael Schwarzmaier, Gerd Rigauer, Julika Wagner-Hohenlobbese, Gregory B. Waldis, Michael Gempart u. a.
Genre:
Drama , DVD-Premiere , Science-Fiction , Komödie
Land:
Deutschland, 2010
Bruno ist ein kleines bisschen anders als seine Mitmenschen, die ihn für einen Autisten halten. Dieses vermeintliche Anderssein bereitet ihm seit seiner Kindheit Probleme, zumal es zwei Dinge gibt, die ihn darin bestätigen: Er hat große Schwierigkeiten, Entscheidungen zu fällen, die ihm selbst das Einkaufen zur schier unlösbaren Aufgabe machen – und sein linker Zeh ist dermaßen groß und hart geraten, dass er in (fast) keinem Schuh dieser Welt Platz findet. Seinen Platz im Leben möchte Bruno dennoch finden. Mit Hilfe der schönen Emma und kräftigen Schlucken eines von ihr selbst gemachten Holundersafts kommt er diesem Ziel nicht nur ein Stück näher, er entdeckt auch Dinge, die ganz offensichtlich nicht von dieser Welt sind.

Der in und um das bayerische Wasserburg gedrehte und dort auch uraufgeführte Film wurde vom regional schon sehr erfolgreichen Filmteam UE-Spionjak aus Tötzham als ein unterhaltsames „Sci-Fi-Comedy-Sozial-Drama“ angekündigt. Bei diesem hohen Anspruch, vier nicht auf den ersten Blick vereinbare Genres miteinander zu verbinden, bleiben wohl nur zwei Möglichkeiten: Der Film ist entweder ein totaler Flop, oder er könnte Kultstatus erreichen. Die Tendenz geht eindeutig zu Letzterem, auch wenn dem doch etwas zu lang geratenen Opus im Mittelteil der Atem auszugehen droht und die abstrusen Albträume der männlichen Hauptfigur sich von denen der Filmemacher bei der Entwicklung ihres fantasievollen und jedem Realitätsanspruch abgeneigten Drehbuchs nur unwesentlich unterschieden haben dürften. Der „abgedrehte“ Spaß beim Drehen überträgt sich zumindest teilweise auf die Zuschauer, wobei der spielerische und im positiven Sinn respektlose Umgang mit Versatzstücken der kopierten Genres einen besonderen Reiz entfaltet. Wenn das trotz der angesprochenen Längen sehenswert bleibt und mit Überraschungsmomenten nicht geizt, liegt das sowohl an den Darstellern, die von jeder Form eines Schmierentheaters weit entfernt sind, als auch an der handwerklich sauberen Machart des Films von der Kameraführung über die Tricktechnik bis hin zum Musikscore.

DVD-Bildformat: 16:9
Ton: Dolby Digital 2.0
Sprache: Deutsch

Holger Twele

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Anbieter

Verleih-DVDCult Movies Entertainment

Anbieterangaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (50. Woche 2011).