Mein Bruder Léo
Länge:
89 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 12 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 12 Jahren
Regie:
Christophe Honoré
Darsteller:
Yannis Lespert, Pierre Mignard, Marie Bunel, Rodolphe Pauly, Jérémie Lippmann, Dominic Gould
Genre:
Drama
Land:
Frankreich, 2002
Marcel ist 12 Jahre alt und hat drei bereits erwachsene Brüder. Eines abends, als er nicht einschlafen kann, hört er zufällig ein Gespräch seiner Eltern und seiner Brüder mit: bei einer medizinischen Untersuchung wurde festgestellt, dass sein schwuler Bruder Léo HIV-positiv ist. Die Familie steht fest hinter ihrem Sohn. Um Marcel aber nicht zu belasten, will man die Krankheit vor ihm verschweigen.
Für den sensiblen Marcel allerdings sind die Veränderungen in der Familie unübersehbar: die Mutter ist leicht reizbar und schwankt zwischen Zorn und Trauer, die Brüder feiern an einem Abend, als ob es ihr letzter gemeinsamer wäre. Als Léo beschließt, noch einmal nach Paris zu fahren, um einen ehemaligen Liebhaber zu besuchen, kann Marcel durchsetzen, dass er ihn begleiten darf. Während dieser intensiven Reise mit seinem älteren Bruder, bemerkt Marcel erstmals, Leos eigene Verzweiflung und Hilflosigkeit. Es ist die letzte Zeit, die Marcel mit Léo vor dessen Tod verbringt.
Der Spielfilm verzichtet darauf, in aufgesetzte Sentimentalität zu verfallen. Ruhig und unaufgeregt beobachtet er die Beziehung von Marcel zu seinem älteren, von ihm sehr bewunderten Bruder. Es geht nicht darum, dass Léo aufgrund seiner Homosexualität und seiner unheilbaren Krankheit ausgeschlossen oder gemieden wird; vielmehr darum wie er und Marcel mit der Gewissheit des Sterbens umgehen. Der Film begleitet sie in den kurzen Momenten des Glücks wie in solchen, in denen sie rücksichtslos und selbstzerstörerisch handeln.
Christophe Honoré stellt seine Figuren nicht bloß, sondern nimmt sie und ihre Probleme und Gefühlslagen sehr ernst. Manchmal hinterlässt der für das Fernsehen produzierte Film jedoch den Eindruck, dass die Personen zu viel reden. Leider fehlte den Machern der Mut, sich auf die Kraft der Bilder zu verlassen.
Für den sensiblen Marcel allerdings sind die Veränderungen in der Familie unübersehbar: die Mutter ist leicht reizbar und schwankt zwischen Zorn und Trauer, die Brüder feiern an einem Abend, als ob es ihr letzter gemeinsamer wäre. Als Léo beschließt, noch einmal nach Paris zu fahren, um einen ehemaligen Liebhaber zu besuchen, kann Marcel durchsetzen, dass er ihn begleiten darf. Während dieser intensiven Reise mit seinem älteren Bruder, bemerkt Marcel erstmals, Leos eigene Verzweiflung und Hilflosigkeit. Es ist die letzte Zeit, die Marcel mit Léo vor dessen Tod verbringt.
Der Spielfilm verzichtet darauf, in aufgesetzte Sentimentalität zu verfallen. Ruhig und unaufgeregt beobachtet er die Beziehung von Marcel zu seinem älteren, von ihm sehr bewunderten Bruder. Es geht nicht darum, dass Léo aufgrund seiner Homosexualität und seiner unheilbaren Krankheit ausgeschlossen oder gemieden wird; vielmehr darum wie er und Marcel mit der Gewissheit des Sterbens umgehen. Der Film begleitet sie in den kurzen Momenten des Glücks wie in solchen, in denen sie rücksichtslos und selbstzerstörerisch handeln.
Christophe Honoré stellt seine Figuren nicht bloß, sondern nimmt sie und ihre Probleme und Gefühlslagen sehr ernst. Manchmal hinterlässt der für das Fernsehen produzierte Film jedoch den Eindruck, dass die Personen zu viel reden. Leider fehlte den Machern der Mut, sich auf die Kraft der Bilder zu verlassen.
Stefan Stiletto
Weitere Angaben
Filmtyp: Farbe
Anbieter
Verleih-DVDSalzgeber
Kauf-DVDSalzgeber
Verleih-VHSSalzgeber
Anbieterangaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (4. Woche 2004).