Megamind

Megamind ist ein Schurke, wie er im Buche steht. Am liebsten bekämpft er Metroman, den großen Helden der Stadt. Während dieser von allen bejubelt wird und sich wie ein Rockstar feiern lässt, wird Megamind gefürchtet. So muss es sein. Doch als Megamind bei einem Kampf Metroman aus Versehen tötet, ist sein Leben auf einmal langweilig. Ein neuer Feind muss her – und Megamind findet ihn in einem naiven, ungelenken Fernsehreporter, den er mit einer Verkleidung und sogar ein paar Superkräften ausstattet. Doch der neue Held will überhaupt nicht für das Gute kämpfen. Auch er hat viel mehr Spaß am Zerstören. Das kann Megamind unmöglich zulassen.

Selbstironisch bricht der Computeranimationsfilm von „Madagascar“-Regisseur Tom McGrath mit den üblichen Vorstellungen von Helden und Schurken. So entpuppt sich der aalglatte Metroman vielmehr als selbstverliebter Star, der sich im Grunde kaum um seine Mitmenschen kümmert, und Megamind genießt durch seinen Spaß an der Zerstörung endlich den Respekt, den ihm sonst niemand gezollt hat. Vor allem aber zeigt sich auch, wie abhängig die „Guten“ und die „Bösen“ letztendlich von einander sind: Ohne den Gegenspieler wird ihr Leben sinnlos. Trotz einiger gelungener Gags bleibt „Megamind“ dennoch hinter den Erwartungen zurück. Zunehmend ersetzen Actionszenen und Effekte die Entwicklung der Figuren. Und je menschenfreundlicher Megamind wird, desto mehr verliert er auch an Originalität. Denn schließlich machen ihn zu Beginn gerade seine Rücksichtslosigkeit und sein Spaß am Regelbruch so interessant.

DVD-Bildformat: 1:2,35; 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch, Türkisch
Untertitel: Deutsch, Englisch, Türkisch

Stefan Stiletto