Mea Culpa - Im Auge des Verbrechens

Ein folgenschwerer Unfall hatte den Polizisten Simon vor etlichen Jahren in den Knast gebracht. Seither kann ihn nicht einmal mehr sein früherer Partner und immer noch bester Freund Franck aus der Lethargie herausholen. Simon meidet den Kontakt zu seiner Frau Alice, nur für seinen Sohn Theo, inzwischen zehn Jahre alt, gibt er sich noch ein bisschen Mühe. Als Theo auf einer öffentlichen Toilette Zeuge einer Hinrichtung unter Drogendealern wird, verfolgen ihn diese unerbittlich. Simon, der ahnt, dass die Jagd auf seine Familie erst zu Ende sein wird, wenn er sie zu Ende bringt, begibt sich noch einmal auf Gangsterjagd. Franck, der mit seinen Kollegen eine Reihe brutaler Morde bearbeitet, die offenbar ebenfalls auf das Konto dieser Killer gehen, kann ihn jedoch davon überzeugen, dass sie nur zu zweit eine Chance haben, es mit der Bande aufzunehmen.

Harte Bullen, die brutalen Verbrechen mit Gewalt entgegentreten, sind in französischen Filmes Policiers nichts Ungewöhnliches. Genauso wenig wie die Melancholie, die diese Figuren üblicherweise begleitet. Während Simon seit seinem Gefängnisaufenthalt bei einer privaten Wachmannschaft sein Geld verdient, ist Franck offenbar bereits mehrfach gerade noch so eben wegen seiner Härte an Disziplinarverfahren vorbeigeschrammt. So weit, so gut, so genregemäß. „Mea Culpa – Im Auge des Verbrechens“ fehlt es nicht an den klassischen Zutaten, die Geschichte des Films ist allerdings recht dünn. Nach einem fulminanten Einstieg besteht die Handlung überwiegend aus breit ausgewalzten Verfolgungsjagden, Schlägereien und wilden Schießereien, ohne dass eine der Figuren oder der Handlungshintergrund wirklich Kontur bekommen. Trotzdem bleibt der Film spannend, denn er weiß die französischen Stadt- und Landschaftsbilder punktgenau einzusetzen, um die Stimmung wieder anzuheizen. Wer Action liebt, der wird dem Film deshalb die kleinen logischen Ungereimtheiten und die fehlende Tiefe verzeihen.

DVD Extras: Trailer

Rotraut Greune