Manie Manie – Labyrinth-Geschichten

Drei Regisseure bearbeiten Kurzgeschichten von Taku Mayumura.
Die Suche des Mädchens Sachi nach ihrem Kater Cicero führt dieses in Rintaros Film Das Labyrinthos-Labyrinth zunächst in einen Zirkus und schließlich in eine verschachtelte Welt hinter dem Spiegel, in der keine Gesetze mehr gelten und alles fließt.
In Kawajiris Der fahrende Mann ist Zack Hugh der seit Jahren ungeschlagene Sieger vom Rennzirkus. Die stete Anspannung während des waghalsigen Autorennens hat jedoch tiefe Spuren in der Psyche des Fahrers hinterlassen. Und so führt ihn sein letztes Rennen über das Ziel – und über den Tod – hinaus.
Nach einem Putsch müssen die Arbeiten an einem Bauobjekt in Otomos Der Baustopp-Befehl eingestellt werden. Der Angestellte Tsutomu reist in die abgelegene Gegend, um die Nachricht zu überbringen. Doch die Arbeitsroboter führen streng ihre Befehle aus und hören nicht auf den Menschen.

Mit Rintaro, Yoshiaki Kawajiri und Katsuhiro Otomo nahmen sich drei Großmeister des Animes Kurzgeschichten von Taku Mayumura an. Nur das Zirkusmotiv zu Beginn und Ende gibt den Rahmen der Kurzfilme vor, die inhaltlich nicht zusammenhängen. Während Otomos zynischer Kommentar auf die technisierte Gesellschaft konventionellen Erzählweisen folgt, fallen Rintaros und Kawajiris Werke durch Besonderes auf. Rintaro entfesselt eine assoziative, surrealistische Bilderflut, an der Bunũel und Dali ihre helle Freude hätten. Kawajiris mit grobem Strich und vielen Schatten gezeichnete Verfolgungsjagd hingegen beeindruckt – trotz des dargestellten Geschwindigkeitsrausches – gerade durch die gleichzeitige Ruhe und das Gefühl der Schwerelosigkeit.
In einer Dreiviertelstunde eröffnet sich so die Vielfalt der japanischen Animationskunst, die beständig neue Ausdrucksmöglichkeiten sucht und auch inhaltlich keine Grenzen kennt.

DVD-Bildformat: 1:1,85; 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Japanisch
Untertitel: Deutsch
DVD-Extras: Bildergalerie, PC-Screensaver, Exklusiv-Interview mit Rintaro

Stefan Stiletto