Manic – Weggesperrt

Ein Engagiertes Jugenddrama zum Thema Gewalt: Der Schüler Lyle hat ein großes Problem. Wenn er sich provoziert fühlt, bricht die Wut aus ihm heraus und macht ihn für seine Mitmenschen zur Gefahr. Nach einem Vorfall auf dem Sportplatz, in dessen Folge beinahe ein Schüler stirbt, wird Lyle in eine psychiatrische Anstalt eingeliefert. Unter der Aufsicht von Dr. Monroe trifft er dort auf Jugendliche, die unter demselben Problem leiden. In Gruppengesprächen sollen sie den Ursprung ihrer Wut herausfinden. Bei den meisten liegen Misshandlungen in der Kindheit vor. Monroe moderiert diese Gesprächsrunden unkonventionell und einfühlsam. Lyle verliebt sich in die schüchterne Tracy, doch auch an diesem Ort hat er sich oft nicht unter Kontrolle.

Der Film besticht durch seine durchweg guten Darsteller und sein ernsthaftes Interesse an der Gefühlswelt der Jugendlichen, die oftmals nicht nur aggressiv gegen andere sind, sondern auch gegen sich selbst. Das Ende des Films ist offen und lässt einen erst unbefriedigt, dann nachdenklich zurück. Es gibt keine einfachen Lösungen, keine Antworten, nur Fragen. Verspricht ein Ausbruch aus der Psychiatrie – aus dem ewigen Kreislauf von Medikamenten und gut gemeinten Gesprächen – wirklich die Freiheit? In diesem Film gibt es keinen coolen Therapeuten, der die Kids mal eben auf den richtigen Weg bringt. Sondern einen, der Fehler macht und diese Fehler eingestehen kann. Der seine Arbeit kritisch reflektiert und gerade, weil er weiß wo es her kommt, weil Verletzungen aus der Kindheit vielleicht nie überwunden werden können, manchmal einfach hilflos dem Gewaltpotenzial gegenübersteht. Ein wertvoller, nachdenklich stimmender Beitrag zu einer aktuell brisanten Diskussion.



DVD-Bildformat: 1:1,78; 16:9
Ton: HiFi Stereo, Dolby Digital 2.0
Sprachen: Deutsch, Englisch

Christiane Radeke