Mad Max: Fury Road

Gewissensbisse plagen den einstigen Polizisten Max, der sein Leben nur noch auf eine Devise herunterbricht: Überleben. Und das machen ihm die anderen Menschen in dem postapokalyptischen Ödland nicht gerade leicht. Als Max von Gangmitgliedern des Warlords Immortan Joe gefangen genommen wird, soll er dort als lebender Blutlieferant für einen Fahrer verwendet werden. So findet sich Max plötzlich gefesselt auf einer Kühlerhaube wieder, mitten in einer wilden Verfolgungsjagd. Joes Fahrerin Imperator Furiosa muss aufgehalten werden, nachdem sie einen Truck gekapert hat. In diesem will sie fünf Frauen retten, die von Joe als Gebärmaschinen für männlichen Nachwuchs missbraucht werden. Das Grüne Land, in dem auch sie aufgewachsen ist, ist ihr Ziel. Nach der ersten Konfrontation jedoch werden die Karten neu gemischt. Max kann sich befreien und schließt sich der Truppe um Furiosa an.

Es ist der zweite Teil der „Mad Max“-Reihe („Mad Max-Der Vollstrecker“, Australien 1981), der deren Ruf geprägt hat: Futuristische Gladiatorenkämpfe mit kreativ zusammengeschweißten Autos und Motorrädern im staubigen Australien, so etwas gab es in Filmen damals noch nicht zu sehen. Mit „Fury Road“ kehrt George Miller nach dem eher weichgespülten dritten Teil („Mad Max – Jenseits der Donnerkuppel“, Australien 1999) nun wieder zurück zu den legendären Wurzeln und besinnt sich auf den Kern der Geschichte.

Und der besteht eben nur aus Fahrzeugen jedweder Art, aus Rennen und Verfolgungsjagden, aus irrwitzigen Stunts und steter Bewegung. Gesprochen wird nur das Nötigste. Dynamik ist das, was zählt. So hängt auch Held Max – Tom Hardy hat Mel Gibson in der Titelrolle abgelöst – die erste halbe Stunde als lebende Gallionsfigur vor der Kühlerhaube eines Autos und hat schauspielerisch erst einmal Pause. Aber an Charakterentwicklungen ist Miller ohnehin nicht sonderlich interessiert. Inhaltlich geht es um Unterdrückung, Ausbeutung und Hoffnung, um geschundene Körper, um viele Männer und wenige Frauen (die zwar knapp bekleidet sind, aber trotzdem Mut beweisen) und ein paar traumatische Erinnerungen an die Vergangenheit. Wirklich wichtig aber sind nur die Stunts: Und weil Miller tatsächlich so wahnsinnig war, dabei weitgehend auf CGI-Effekte zu verzichten (farbkorrigiert und in Details retuschiert ist der Film dennoch massiv), wirkt „Fury Road“ überraschend greifbar und viel atemberaubender als die digitale, oft klinisch saubere Konkurrenz. Dass er es überdies versteht, den dreidimensionalen Filmraum richtig zu nutzen, verstärkt die Wirkung dieses High-Budget-B-Movies.

Blu-ray-Bildformat:1:2,40/1080p
Ton:Dolby Atmos
Sprachen: Deutsch Dolby Atmos/Englisch Dolby Atmos
Untertitel: Dt. f. Hörg./Engl. f. Hörg.

DVD Extras: Entfallene Szenen

Blu-ray Extras: Entfallene Szenen, Featurettes

Stefan Stiletto