Lunik

Früher war das Hotel "Lunik" in Eisenhüttenstadt das erste Haus am Platz. Jetzt ist der 60er-Jahre-Bau in der Straße der Republik heruntergekommen, dient aber immer noch als Hotel und Treffpunkt der eigenwilligsten Typen. Franz und seine Schwester Babette kämpfen gegen den vermeintlichen Fortschritt, den die Vereinigung von Ost- und Westdeutschland gebracht hat. Sie verweigern sich der Konsumgesellschaft und zwingen mit Waffengewalt die örtlichen Geschäfte und Tankstellen, ihre Waren kostenlos abzugeben. Ein Transparent "Tanken heute gratis" lockt die Kundschaft an. Im leeren Hotel nehmen sie Gleichgesinnte auf, während ihr Cousin Toni versucht, im Foyer des Hauses eine attraktive „Eventbar mit Niveau“ zu etablieren. Das kann nur zu Konflikten führen, zumal Franz seinem Cousin 5000 Euro schuldet.

Konsumorientierung und individuelle Freiheit sind ebenso Thema dieser deutschen Low-Budget-Produktion wie die Familiengeschichte der Geschwister mit den daraus resultierenden Problemen und Konflikten. Franz ist allerdings als Charakter so absurd gezeichnet, dass ein Großteil der Sozialkritik hinter dem Eindruck einer gestörten Persönlichkeit verschwindet. Mit relativ wenigen Außenaufnahmen erinnert der Film streckenweise eher an eine Theaterinszenierung, in der mehr die Dialoge als die Handlung das Geschenen vorantreiben.

DVD-Bildformat: 16:9/HiFi Stereo
Ton: Dolby Digital 2.0
Sprachen: Deutsch DD 2.0
Untertitel: Englisch, Französisch
DVD-Extras: Interview

Gabi Brandt