Luma

Film: Luma
Länge:
86 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 16 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 0 Jahren
Regie:
Silvia Rietdorff
Darsteller:
Melanie Isakowitz (Luma), Anja Ressmer (Christiane), Dirk Talága (Georg), Marc Roberts (Walter), Anette Helwig (Britta), Irene Oberrauch (Sophia)
Genre:
Drama
Land:
Deutschland, 2016

Die zurückhaltende Hausfrau Jennifer, von engen Freunden Luma genannt, erwartet mit Georg, ihrem Ehemann, das erste Kind. Durch Zufall lernt sie die selbstsichere Christiane kennen, die erst kürzlich nach Albersdorf gezogen ist, ein Ort, den Luma nie verlassen hat. Christiane macht sich wenig aus den Konventionen der Nachbarschaft und nimmt Luma in ihr freieres Leben mit. Christiane ist verheiratet, aber bisexuell und sie verführt Luma schließlich, die dadurch in eine tiefe Gefühlskrise gerät.

Die Verliebtheit, die Luma spürt, verwirrt und verunsichert sie, denn sie hat ihre homoerotischen Wünsche jahrelang verdrängt. Ihre Liebe zu Georg verändert sich und Erotik mit ihm ist plötzlich nicht mehr möglich. Während Georg glaubt, das läge an der Schwangerschaft, beginnt Luma, von einem ganz anderen Leben zu träumen. Doch in einem 500-Seelen-Dorf ist es schwierig, einen Neuanfang zu wagen. Zumal Luma nicht weiß, was Christiane eigentlich wirklich will.

Silvia Rietdorff verfilmte eine authentische Geschichte, die sie bei ihrer Tätigkeit als freie Journalistin erfuhr. Ihr Augenmerk legte sie dabei auf die Wandlung, die Luma erlebt, weil sie endlich ihre Gefühle zulässt, dadurch an Selbstsicherheit gewinnt und schließlich zu sich und ihren Träumen steht.

Ein Highlight ist Silvia Rietdorff mit ihrem Film leider nicht gelungen. Der Geschichte fehlt sowohl dramaturgisch als auch gestalterisch die Spannung. Ein wesentlicher Grund dafür sind die wenig abwechslungsreich gestalteten Bilder. Sie erinnern eher an die Kameraarbeit von Doku-Soaps als an emotionales Gefühlskino. Der Versuch, emotionale Tiefe dadurch zu erreichen, dass fast ununterbrochen gefühlvolle Instrumentalmusik über die Bilder gelegt wird, ist ein zusätzlicher Störfaktor. Den Dialogen (und der Figurenführung) fehlt Leidenschaft – und das bei dem Thema! Das Wenige, das man über die Figuren erfährt, entwickelt sich genau wie die Konflikte ausschließlich aus Dialogen, so dass die Persönlichkeiten weitestgehend im Dunkeln bleiben. Das Argument, der Film spiegele die Wirklichkeit, zieht in dieser Hinsicht auch nicht, denn es gibt sehr viele, sehr spannende Kammerspiele, die durch ihre Bilder trotz reduzierter Räume Tiefe schaffen.
So bleibt der Film vielleicht noch ein Anschauungsbeispiel für ein Coming Out, da allerdings hat man schon viele interessantere Varianten gesehen.

DVD Extras: Making of, Trailer, Bildergalerie

Rotraut Greune

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

DVD-Bildformat: 1:1,78/16:9

Sprachen: Deutsch

Anbieter

Kauf-DVDProfun Media

Verleih-DVDProfun Media

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Anbieterangaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (38. Woche 2016).