Liberal Arts

„Liberal Arts“ ist nach „HappyThankYouMorePlease“ der zweite Film des US-amerikanischen Schauspielers, Regisseurs und Drehbuchautors Josh Radnor, den er nicht nur inszeniert, sondern für den er auch das Drehbuch geschrieben hat und in dem er zudem die Hauptrolle spielt. Nämlich den 35-jährigen „Immernoch-Single“ Jesse, der befürchtet, dass seine besten Tage bereits hinter ihm liegen. Als er von seinem ehemaligen Lieblingsprofessor Peter zu einem Ruhestandsdinner an seine frühere Universität eingeladen wird, ergreift Jesse die Chance, in alten Erinnerungen schwelgen zu können. Bei dem Essen lernt er die 19-jährige Tochter eines anderen Gastes kennen: Elisabeth, die jeder nur Zibby nennt. Sie studiert Theaterwissenschaften und beeindruckt Jesse auf Anhieb. Zibby führt den ehemaligen Studenten durch das aktuelle Uni-Leben und trotz des großen Altersunterschieds verlieben sich beide ineinander. Auf ihrer Reise durch den Studenten-Alltag merkt Jesse, dass er mit dieser Zeit, an die er sich so gern erinnert, innerlich abgeschlossen hat. Disco, Mensa-Essen und WG-Probleme nerven ihn. Vor allem aber kommt er nicht damit zurecht, dass Zibby 16 Jahre jünger ist als er.
„Liberal Arts“, in dem an Radnors Seite die bezaubernde Elizabeth Olsen („Martha Marcy May Marlene“, „Peace, Love & Missunderstanding“) agiert, erscheint in Deutschland als DVD-Premiere. Obwohl sich die beiden Hauptdarsteller redliche Mühe geben, ihren Rollen gerecht zu werden, kann der neue Film von Josh Radnor nicht überzeugen. Die Beziehung zwischen zwei Menschen, die trotz oder gerade wegen eines beträchtlichen Altersunterschieds zueinander finden, bietet normalerweise viele interessante Konflikte und Geschichten. Doch dem Film fehlt der eigentliche Spannungsbogen. Alles plätschert vor sich, die beiden Hauptfiguren verändern sich im Grunde genommen nicht. Während Jesse sich mit Zweifeln und moralischen Skrupeln herumschlägt, die in unserer heutigen aufgeklärten Welt nicht immer nachzuvollziehen sind, kämpft Zibby bis zum Schluss unbeirrbar um ihre Liebe. Ihre Beweggründe sind allerdings ebenso unverständlich wie Jesses, abgesehen von der spießigen Auflösung dieser Geschichte, die so ernüchternd und unglaubwürdig ist, dass sich der Zuschauer fragen muss, was Josh Radnor eigentlich mit „Liberal Arts“ erzählen will.
DVD-Bildformat: 1:2,35; 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch
Barbara Felsmann
Weitere Angaben
Filmtyp: Farbe
Anbieter
Verleih-DVDKoch Media
Verleih-Blu-rayKoch Media