La Buena Vida - Das gute Leben (OmU)

Kohlebergwerke in Europa werden nach und nach stillgelegt. Die letzte Zeche in Deutschland wird voraussichtlich 2018 geschlossen. Um weiter Strom produzieren zu können, müssen die Energiekonzerne Steinkohle importieren und zu den wichtigsten Lieferanten europäischer Kohlekraftwerke zählt Kolumbien. Dieser Film erzählt die Geschichte von Tamaquito, einem Dorf im Norden Kolumbiens, dessen Schicksal von der Rohstoffgewinnung bestimmt wird.

In Tamaquito lebt Jairo Dionisio Fuentes, der junge Anführer der Wayúu-Indigena-Gemeinschaft, deren Dorf aus knapp 30 Familien besteht. Im Grunde haben hier alle ein gutes Leben, mitten in den Wäldern, denn aus der Natur bekommen sie das, was sie für sich und ihre Tiere brauchen. Nun ist die Lebensgrundlage der Wayúu-Gemeinschaft bedroht, weil der Kohlekonzern Cerrejón seine gigantische Mine erweitern will. Das gewaltige Loch, mit 700 Quadratkilometern der größte Kohletagebau der Welt, frisst sich immer tiefer in die einst unberührte Landschaft. Die Menschen müssen weichen, damit der Konzern den Steinkohle-Export in alle Welt realisieren kann. Jairo will verhindern, dass die Dorfbewohner gewaltsam vertrieben werden und stimmt zu, mit den Kohlekonzernen zu verhandeln. Die Minen-Betreiber versprechen ein luxuriöses, fortschrittliches Leben in modernen Häusern. Doch die Gemeinschaft kämpft darum, ihr „gutes Leben“ in den Wäldern zu erhalten.

Jens Schanze hat diese Situation mit der Kamera begleitet. Er zählt zu den renommierten Dokumentarfilmern Europas, denn mehrfach wurde er mit dem Bayrischen Filmpreis ausgezeichnet und ist ebenso Grimme-Preisträger. Wie er sein Portrait der Bewohner von Tamaquito filmisch gestaltet hat, berichten wir an dieser Stelle, sobald uns Ansichtsmaterial vorliegt.

Kristin Langer