Kurzer Prozess - Righteous Kill

Vor der Kamera sitzt ein Mann, offensichtlich schwer angeschlagen. Mit brüchiger Stimme erzählt er. Der Mann ist Tom Cowan, Polizist auf New Yorks Straßen. Was er zu berichten hat, ist eine Geschichte von Jahrzehnten frustrierender Polizeiarbeit, von Gewalt und Angst, die den Alltag vergiften. Wir sehen Tom und seinen Partner David Fisk, wie sie kapitulieren müssen vor gerissenen Verbrechern, die das Gericht nicht verurteilt und wir sehen, wie die Brutalität der Straße das Privatleben der Männer vergiftet. Und schließlich sehen wir, wie die Wut der Cops umschlägt in Selbstjustiz und Mord. Vorsicht: im folgenden Absatz wird die Auflösung des Krimis verraten! Regisseur Jon Avnet begeht in seinem düsteren, pessimistischen Cop-Thriller zwei unverzeihliche Sünden. Erstens führt er sein Publikum mit einem billigen, unlauteren Trick in die Irre. Bis zum Schluss muss der Zuschauer glauben, dass Tom vor laufender Kamera die Morde zugibt, die er an davongekommenen Verbrechern verübt hat. Tatsächlich jedoch liest er aus dem Geständnis seines Partners David vor. Zweitens - und noch schlimmer - kann Avnet seinem Hauptdarsteller-Duo nicht einen einzigen Moment der Intensität, der Magie abringen. Und das bei den Männern, die in Michael Manns „Heat“ mit einer einzigen gemeinsamen Szene Filmgeschichte geschrieben haben; gar nicht zu sprechen von Coppolas „Der Pate“. Der Film macht kurzen Prozess mit zwei Giganten des Kinos und einer Menge namhafter Nebendarsteller, indem er sie in einem belanglosen Krimistück verheizt. DVD-Bildformat: 1:2,35; 16:9 Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1 Sprachen: Deutsch, Englisch Untertitel: Deutsch DVD-Extras: Audiokommentar, Making of, Featurettes, Trailer, Bildergalerie

Dieser Titel erscheint im Februar 2014 zusammen mit dem Titel Gesetz der Strasse - Brooklyns Finest in einer Double Up Collection.

Albert Schwarzer