Küss mich, Zombie!

Der irreführende deutsche Titel banalisiert ein eindrucksvolles Teenagerdrama, indem er den Anschein erweckt, es handele sich um eine Horrorkomödie. Ganz im Gegenteil erweist sich „Küss mich, Zombie!“, von einigen Gags mal abgesehen, als ernsthafter Film mit bedrückender Atmosphäre. Die Deagol Brothers, ein Filmemacherkollektiv aus Tennessee, erzählen in erster Linie von unerwiderter Liebe und Konflikten einer Highschool-Clique. Der Zombie spielt dabei eine untergeordnete Rolle.

Vor kurzem fand Wendys Beerdigung statt, doch ihr Sarg wird leer in die Erde gelassen. Das siebzehnjährige Mädchen wurde für tot erklärt, nachdem sie spurlos verschwand. Die Clique um die Zwillingsbrüder Patrick und Carol leidet sehr unter Wendys Verschwinden. Als Beetle, der kleine Bruder der Zwillinge, im Wald Wendys Körper entdeckt, holt er seine Brüder zu Hilfe. Statt die Polizei zu verständigen, nehmen die drei Wendy mit nach Hause, denn entgegen der Erwartungen, scheint sie nicht wirklich tot zu sein. Während Patrick endlich die Chance sieht, seiner Liebe zu Wendy Ausdruck zu verleihen, ist Carol an einem anderen Mädchen aus der Clique interessiert, das droht, dem Geheimnis der Brüder auf die Schliche zu kommen.

Angenehm ruhig und einfühlsam beschäftigt sich der Film ausgiebig mit seinen Charakteren und baut seine Spannung langsam und unterschwellig auf. Auf Horror wird dabei ebenso verzichtet, wie weitestgehend auf blutige Effekte. Gerade das macht „Küss mich, Zombie!“ aus und sorgt dafür, dass er im Gedächtnis haften bleibt. Für Zuschauer mit schwachen Nerven ist der Film trotzdem nicht zu empfehlen.

DVD-Bildformat: 1:1,85; 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch
DVD-Extras: Behind the Scenes, Trailer

Frederik Schwarzer