Kommando 8 - Kampf vor Moskau
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Im Zweiten Weltkrieg zur Zeit des Vormarsches der deutschen Wehrmacht gegen Moskau verdächtigt die Moskauer Polizei drei Jugendliche, zwei Jungen und ein Mädchen, des Mordes an den Eltern des Mädchens. Um der Todesstrafe zu entgehen, werden sie trotz ihres jungen Alters in die Armee gesteckt und erhalten dort eine gerade mal einwöchige Ausbildung. Danach werden sie zusammen mit neun weiteren Jugendlichen und einem undurchsichtigen älteren Späher an die Front hinter die feindlichen Linien geschickt. Dort sollen sie die Deutschen überlisten und ihnen in den Rücken fallen, um den bereits ins Stocken geratenen Vormarsch der Wehrmacht ganz zu stoppen. Ein Himmelfahrtskommando, das ihnen zur Rettung des Vaterlandes abverlangt wird. Schon die erste Begegnung mit deutschen Soldaten wird für einige Jugendliche zur tödlichen Falle, doch die Überlebenden müssen auch untereinander gegen Hass und Eifersucht kämpfen.
Der bereits 2011 entstandene russische Film kommt in einer leidlichen Synchronfassung nun auch auf dem deutschen Heimkinomarkt heraus. Von einschlägigen heroischen Kriegsfilmen mit klischeehaften Helden und Antihelden unterscheidet er sich insofern, als hier keine ausgebildeten Soldaten, sondern Jugendliche um die 16 Jahre die Protagonisten abgeben und weniger die unmittelbaren Kriegshandlungen und das Sterben in den Schützengräben, als das Überleben hinter den feindlichen Linien einschließlich einer Dreiecks-Liebesgeschichte im Mittelpunkt der insgesamt spannenden und nur in der Mitte etwas durchhängenden Handlung stehen. Indem alle störenden Nebenfiguren noch in der ersten Filmhälfte eliminiert werden, konzentriert sich der Film ganz auf vier Jugendliche, die ihre Rollen überzeugend verkörpern, selbst wenn sie genauso aussehen, als wären sie extra für den Film gerade aus der Schule geholt worden. Ein stark geschöntes, relativ unkritisches Bild also über junge russische Vaterlandsverteidiger und beinahe väterlich agierende Rotarmisten sowie einen degradierten deutschen Offizier als Gegenspieler, der sich gegenüber seinen Vorgesetzten behaupten muss. Mit der Geschichte und den Praktiken in der Roten Armee setzt sich der Film nicht wirklich kritisch auseinander, aber als Abenteuer- und Spionagefilm mit beschränkten Produktionsmitteln ist er handwerklich immerhin solide inszeniert.
Holger Twele
Weitere Angaben
Filmtyp: Farbe
DVD-Bildformat: 1:1,85/16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch DD 5.1/Deutsch DD 2.0/Englisch DD 5.1/Englisch DD 2.0
Anbieter
Kauf-DVDEuroVideo