Knife Fight - Die Gier nach Macht
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Dieser Mann kennt alle Tricks im Wahlkampfgeschäft: Paul Turner ist derjenige, an den man sich wendet, wenn man den Sieg davontragen will. Da macht es auch nichts, wenn ein Politiker Bestechungsgelder angenommen hat oder einem außerehelichen Techtelmechtel nicht widerstehen konnte. Gemeinsam mit seinem Team lässt Paul Verbrecher wie Helden aussehen und er bohrt unaufhörlich in der Wunde des Gegners. Dabei findet er jede noch so kleine Schwachstelle, jedes dunkle Geheimnis, um zum Todesstoß anzusetzen. Es ist ein Käfig-Deathmatch, in dem Paul sich befindet, und er spielt, um zu gewinnen. Dabei ist er über moralische Skrupel erhaben. Jeder weiß doch, worauf er sich dabei einlässt. Dann führt eine seiner Kampagnen zu einem Selbstmord und Paul kommen doch erste Zweifel an seiner Arbeit. Er fängt an, die Seiten zu wechseln. Aber kann das gutgehen?
„Knife Fight“ wirkt vom Stil her weniger wie ein Spielfilm, sondern fast schon wie eine Reportage. Dadurch erscheint der Film weniger „hollywoodreif“ wie beispielsweise „Wag the Dog – Wenn der Schwanz mit dem Hund wedelt“, der seinerzeit die gleiche Thematik aufgegriffen, dabei aber vor allem auch mit einer pompösen Inszenierung aufgetrumpft hat. Doch gerade die an Skripted Reality erinnernde Darstellung vermittelt den Eindruck von Realitätstreue. Kurze Einblendungen am unteren Bildrand informieren beispielsweise über Namen und Position verschiedener auftauchender Personen. Die Story-Entwicklung setzt nach einem etwas langatmigen Einblick in Pauls Leben zu einer kurzen Achterbahnfahrt der Gefühle an, bei der man als Zuschauer durchaus mitfiebert. Auch wenn das erstmal nichts Besonderes ist, genau wie der etwas prompt einsetzende Gesinnungswechsel des Protagonisten, – darüber lässt sich hinwegsehen. Schließlich transportiert „Knife Fight“ den politischen Machtkampf auf halbwegs authentische Weise. Gezeigt wird, welche Denkweisen und Tricks bei Wahlkampagnen vorherrschen. Dabei kommt am Ende keine einwandfreie Moral heraus, doch ist nicht gerade dies das politische Dilemma? Selbst die „Guten“ haben ihre Leichen im Keller. Der Film verlangt seinen Schauspielern einiges ab an buchstäblich „doppeltem Spiel“: Sie müssen Menschen darstellen, die es gewohnt sind, in ihrem Alltag zu schauspielern. Und das machen sie super. Nichts für beiläufige Unterhaltung, aber absolut sehenswert.
DVD-Bildformat:1:1,85; 16:9
Ton:Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch
DVD-Extras:Trailer
Marius Hanke
Weitere Angaben
Filmtyp: Farbe
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