Kings of Summer

Eines Tages kann Joe die ständigen Bevormundungen seines allein erziehenden Vaters nicht länger ertragen. Der 15-Jährige will weg von zu Hause und träumt von einem Leben in Freiheit – genau wie sein Kumpel Patrick, der auch sehr genervt von seinen dauernörgelnden Eltern ist. Eine Lichtung im Wald wird bald der Zufluchtsort, nach dem sie sich gesehnt haben. Nachdem sie von zu Hause ausgerissen sind, errichten Joe und Patrick gemeinsam mit dem seltsamen gleichaltrigen Biaggio mitten im Wald ein Holzhaus und versuchen, fern der Gesellschaft ihr Leben zu meistern. Eine erste Hürde stellt bald die Suche nach Nahrung dar. Doch zu einem großen Konflikt kommt es, als Joe seiner Mitschülerin Kelly von dem Haus erzählt und sie einlädt. Denn dummerweise beginnt Kelly nicht, wie erhofft mit Joe zu flirten, sondern mit Patrick. Und so hat Joe sich sein neues Leben keinesfalls vorgestellt.

„Kings of Summer“ war einer der Überraschungserfolge beim diesjährigen Sundance-Filmfestival, das für seine hochkarätigen Independentfilme bekannt ist. Besonders zu Beginn gelingt es der Coming-of-Age-Geschichte, die Wünsche und Sehnsüchte der Jungen gut auf den Punkt zu bringen. Das Überleben in der Wildnis ist einerseits ein großes Jungsabenteuer, das ein wenig an Kinderspiele erinnert. Aber es ist auch der radikale Versuch, die eigene Unabhängigkeit unter Beweis zu stellen und sich von der Welt der Erwachsenen und von deren Regeln zu befreien. Poetische Bilder und mitreißende Szenen bestimmen diesen Teil des Films. Doch nach und nach entsteht doch leider ein etwas fader Beigeschmack. Der Freiheitswille der Jungen wurde dann doch nicht so konsequent zu Ende gedacht wie etwa in Sean Penns großartigem Aussteigerdrama Into the Wild. Die Idee, dass ein Mädchen den Zusammenhalt und den Traum der Jungen gefährdet, wirkt etwas sehr aufgesetzt und auch die etwas brachiale Komik lenkt bisweilen viel zu sehr vom Kern der Geschichte ab. Am Ende überzeugt „Kings of Summer“ daher nur eingeschränkt. Einen gewissen Charme aber hat er – auch dank der weitgehend unbekannten Darsteller – trotzdem.

Blu-ray-Bildformat:1:2,40/1080p
Ton:dts HD 5.1 MA
Sprachen: Deutsch dts HD 5.1 MA/Englisch dts HD 5.1 MA
Untertitel: Deutsch

DVD Extras: Behind the Scenes, Trailer

Blu-ray Extras: Behind the Scenes, Trailer

Stefan Stiletto