King of Devil‘s Island

In einem Fjord vor der Norwegischen Hauptstadt Oslo liegt Bast?y, eine rauhe, öde Insel. Bis zum heutigen Tag werden dort straffällige Jugendliche betreut. Aktuell ist die Einrichtung ein Modellprojekt für einen modernen, pädagogisch ausgerichteten Strafvollzug. Der Film „King of Devil‘s Island“ spielt im Jahr 1915, als die „Besserungsanstalt“ unter der Leitung der Staatskirche im Zeichen einer gnadenlosen Strenge und harter körperlicher Arbeit stand. Die Geschichte einer realen Revolte der Jugendlichen nutzt Regisseur Marius Holst, um davon zu erzählen, wie ein totalitäres Regime, wie es die Anstaltsleitung durchsetzte, Nährboden für Angst, Gewalt, Missbrauch und Korruption wird - sogar, wenn guter Wille und besseres Wissen vorhanden sind.

Bemerkenswert, wie Holst die Klischees von Knast- und Heimfilmen durchbricht. Seine Jugendlichen sind einfach Jungs, die in die Enge getrieben werden und je nach ihrem Charakter und ihren Möglichkeiten handeln. Seine Erwachsenen sind Menschen, deren Schwächen durch die rigide Machtstruktur, deren Repräsentanten sie sind, um so klarer und folgenschwerer werden. Ein sehr zeitgemäßer Ansatz, um einen traditionellen Stoff zu gestalten. Holst führt seine Darsteller - oft selbst Jugendliche aus schwierigen Verhältnissen - präzise und schöpft zusätzliche Dramatik aus den Bildern einer unwirtlichen, aber mehr als beeindruckenden Landschaft. "King of Devil's Island" wurde in mehreren Kategorien mit dem Norwegischen Filmpreis und bei den Lübecker Filmtagen ausgezeichnet.

DVD-Bildformat: 1:2,35; 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Norwegisch
Untertitel: Deutsch
DVD-Extras: Trailer

Albert Schwarzer