Kill Your Friends

Im Jahr 1997 feierte die britische Musikindustrie große Erfolge durch den raschen Aufstieg von Britpop-Bands wie Blur, Oasis und The Verve. Der junge A&R-Manager Steven Stelfox hofft auf ein Stück Kuchen von diesem Teller. Voller Elan und ohne jeglichen moralischen Skrupel, aufgeputscht durch reichlichen Drogenkonsum, macht er sich auf die Suche nach neuen Talenten, selbst wenn er sie persönlich nicht leiden kann und nur an ihrer Vermarktbarkeit interessiert ist. Sein möglicher Rauswurf aus der Firma hängt allein davon ab, ob die Gruppen Erfolg haben oder nicht. Um auf der Karriereleiter weiter nach oben zu steigen, scheut Stellfox nicht davor zurück, einen Kollegen und unmittelbaren Konkurrenten zu ermorden. Selbst der Inspektor, der die polizeilichen Ermittlungen führt, fühlt sich eher als verkanntes Musikertalent, denn als Kriminalbeamter. In einem solchen korrupten Umfeld sieht sich Stellfox geradezu legitimiert, für seine Karriere knallharte Intrigen zu spinnen und er scheut dabei auch vor weiteren Morden nicht zurück.
Jon Niven schrieb nicht nur die Romanvorlage für diese bitterböse Mediensatire über die Musikindustrie, sondern arbeitete auch am Drehbuch mit, was auf den ersten Blick Authentizität verspricht. Owen Harris verfilmte es nach einer ganzen Reihe von Fernsehproduktionen in seinem ersten Kinofilm. Und der deutsche Schauspieler Moritz Bleibtreu hat als zugedröhnter Techno-Freak Rudi darin sogar einen kleinen Gastauftritt, der allerdings hemmungslos überzogen wirkt. Dieser offensichtliche Mangel an Gespür für eine gelungene Gratwanderung zwischen rabenschwarzer Satire und berechtigter Kritik an einer geld- und machtgierigen Musikindustrie vernichtet leider auch so manchen guten Ansatz des Films. Wirkt beispielsweise der Kriminalbeamte zu Beginn noch wie eine ironisch gebrochene Persiflage auf Inspektor Colombo, bewegt er sich im weiteren Verlauf nur noch in den eindimensionalen Niederungen seiner Mitspieler aus der Musikbranche, in der nicht Talent und Auftrag zählen, sondern ausschließlich der eigene Vorteil und harter Drogenkonsum. Dabei gerät es zur Nebensache, ob die (britische) Musikbranche tatsächlich dermaßen korrupt, menschenverachtend und unprofessionell handelte. Indem der Film ausschließlich negative Abziehbilder und wahre Kotzbrocken vorführt, bleibt für den Zuschauer außer einem hörenswerten Soundtrack nicht viel mehr als die Genugtuung, dass sich diese Branche schon selbst das eigene Grab schaufelt.
Blu-ray-Bildformat:1:2,39/1080p
Ton:dts HD 5.1 MA
Sprachen: Deutsch dts HD 5.1 MA/Englisch dts HD 5.1 MA
Untertitel: Deutsch
DVD Extras: Interview, Trailer
Blu-ray Extras: Interviews, Trailer, B-Roll, Featurette
Holger Twele
Weitere Angaben
Filmtyp: Farbe
DVD-Bildformat: 1:2,39/16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch DD 5.1/Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Anbieter
Verleih-Blu-rayASCOT ELITE Home Entertainment GmbH
Verleih-DVDASCOT ELITE Home Entertainment GmbH
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