Joe Albany – Mein Vater, die Jazz-Legende
„Low Down“ heißt der Film im Original, womit die Handlung durchaus treffend beschrieben wird. Anders als es der deutsche Verleihtitel vermuten lässt, zeichnet das Biopic nämlich kein glamouröses Musikerporträt, sondern beschreibt einen beschwerlichen Überlebenskampf, der von wiederholten Abstürzen geprägt ist. Mitte der 1970er Jahren haust der begnadete Jazz-Pianist Joe Albany gemeinsam mit seiner Tochter Amy-Jo in einem Hotelappartement in Hollywood und versucht, so gut es eben geht, über die Runden zu kommen. Einst hat er mit Branchengrößen wie Charlie Parker und Lester Young gespielt. Doch massive Drogenproblemen bremsten ihn aus, sodass er inzwischen fast nur noch in schäbigen Bars und Restaurants auftritt. Interessiert beobachtet die Teenagerin Amy-Jo, wie ihr Vater seine Karriere wieder in Schwung zu bringen versucht, muss allerdings ständig neue Heroinrückfälle mitansehen. Halt findet sie stets bei ihrer Großmutter. Auch dann, als Joe beschließt, für einige Zeit sein Glück in Europa zu suchen.
Das Spielfilmdebüt des US-Amerikaners Jeff Preiss basiert auf den 2003 veröffentlichten Memoiren von Amy-Jo Albany, die auch am Drehbuch mitgewirkt hat. Weite Teile des biografischen Dramas sind aus der Perspektive des Mädchens erzählt, das in einer kreativen, aber problembeladenen Umgebung aufwächst. Das Hotel, das der Jazzpianist und seine Tochter bewohnen, macht einen heruntergekommenen Eindruck und beherbergt eine Reihe zwielichtiger Gestalten. Amys alkoholabhängige Mutter Sheila ist fast durchweg abwesend. Und des Öfteren erhält Joe Besuch von drogensüchtigen Freunden. Verzweiflung kriecht aus jeder Ritze. Doch obwohl die Protagonistin nicht selten unter der Vernachlässigung leidet, liebt sie ihren Vater über alle Maßen, wie sie uns gleich zu Beginn wissen lässt. Den Musiker zeichnet Preiss als ambivalenten Menschen, der zwischen Fürsorge, Rastlosigkeit und Selbstbezogenheit schwankt. Ein Künstler, der sein großes Potenzial leichtfertig verschenkt. Wo genau die Gründe für seine Abhängigkeit liegen, erörtert der Film leider nicht. Und bedauerlicherweise erfahren wir auch verhältnismäßig wenig über das Innenleben von Amy-Jo, die immerhin schon in jungen Jahren drastische Erfahrungen sammeln musste. Inhaltlich lässt „Joe Albany“ sicher einige Wünsche offen, kann dafür aber mit einem authentischen 70er-Jahre-Look und starken Darstellern punkten. Überzeugend sind nicht nur Elle Fanning und John Hawkes in den Hauptrollen, sondern auch Altstar Glenn Close als zupackende Großmutter und Helferin in der Not.
DVD Extras: Making of
Weitere Angaben
Filmtyp: Farbe
DVD-Bildformat: 1:2,40
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch DD 5.1/Englisch DD 5.1/ Französisch DD 5.1/ Spanisch DD 5.1/ Italienisch
Untertitel: Deutsch/ Englisch/ Französisch/ Türkisch/ Arabisch/ Dänisch/ Finnisch/ Isländisc
Anbieter
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