Jimmy P. - Psychotherapie eines Indianers
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Jimmy Picard stammt von den Blackfoot Indianern ab. 1948 kehrt er schwer traumatisiert aus Frankreich und den Schrecken des 2. Weltkriegs zurück. Seit einem folgenschweren Unfall leidet er unter unerträglichen Kopfschmerzattacken. Da der Mann körperlich unversehrt ist, wird der französischen Ethnologe und Psychoanalytiker George Devereux zur Behandlung in die USA eingeflogen. Der brillante aber erfolglose Wissenschaftler hat Jahre bei den Mohave Indianern gelebt und interessiert sich für den Fall. In Zeiten, in denen psychisch Kranke noch mit relativ brachialen Methoden behandelt werden, außerdem Indianer starken Vorurteilen ausgesetzt sind, therapiert Devereux mit psychoanalytischen Gesprächen auf Augenhöhe. Durch seine fundierten Kenntnisse über die spezifischen Lebensformen der Indianer kommt er Jimmys Trauma auf die Spur, das weit vor den Ereignissen des Krieges liegt. Vorsichtig umkreisen sich die beiden Männer, aus gegenseitigem Respekt entwickelt sich schließlich eine echte Männerfreundschaft. Jimmy entdeckt in sich nicht nur das Gefühl der Entwurzelung von seiner Herkunft, das er wie so viele mit Alkohol zu bekämpfen versucht. Er stößt auch auf verdrängte Ereignisse in seiner Kindheit.
Die dritte Zusammenarbeit von Regisseur Arnaud Desplechin mit seinem Lieblingsschauspieler Mathieu Amalric basiert auf einem realen Fall. Der Freudianer George Devereux schrieb das Sachbuch „Realität und Traum – Psychotherapie eines Prärie-Indianers“. Damit ist auch schon der dramaturgische Schwachpunkt des Films genannt. Ohne nennenswerten Spannungsbogen folgt die Handlung dem Therapieverlauf. Das ist durchaus interessant, nicht nur wenn man sich für die Psychoanalyse oder Ethnologie interessiert. Das historische Drama zeigt die vielen, oftmals auch verborgenen Facetten eines Charakters und leuchtet die Zusammenhänge von Seele, Körper, gesellschaftlichen Zuschreibungen und Persönlichkeit aus. Ansonsten ist der Film allein von Dialogen und relativ wenig Handlung geprägt. Die Besetzung kann sich allemal sehen lassen. Amalric gibt einmal mehr den exzentrischen, liebenswerten und tief empfindenden Charakter während Benicio del Toro als Indianer Jimmy mit stoischen Gleichmut durch die Behandlung seiner Seelennöte stapft.
Blu-ray-Bildformat:1:2,35/1080p
Ton:dts HD 5.1
Sprachen: Deutsch dts HD 5.1/Deutsch dts HD 2.0/Englisch dts HD 5.1
DVD Extras: Trailer
Blu-ray Extras: Trailer
Weitere Angaben
Filmtyp: Farbe
DVD-Bildformat: 1:2,35/16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch DD 5.1/Deutsch DD 2.0/Englisch DD 5.1
Anbieter
Verleih-Blu-rayEdel Germany
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Video-on-DemandMaxdome