Jesus’ Son - The Funny Life of Fuckhead

"Fuckhead" ist ein Film über eine Drogenkarriere, wie er selten gedreht wurde. Ein Film, der weder verherrlicht noch verdammt, der einfach nur erzählt, wie es im Kopf eines irren Typen aussieht. Alle nennen ihn "Fuckhead", einen absoluten Knallkopf. Was sich da in seiner zerstückelten Erinnerung zusammenreimt ist mal komisch, mal abstoßend, manchmal poetisch, aber meistens der reinste Alptraum. Man weiß nicht, ob man lachen oder weinen soll, wenn er mit einem Kumpel die Stromleitungen aus dessen verlassenem Haus reißt, um sie für ein Besäufnis zu verticken. Oder wenn er sich als Pfleger in einer Notaufnahme mit Medikamenten volldröhnt und sein Helfer-Reflex sich ausgerechnet bei einem überfahrenen Kaninchen rührt, deren ungeborenen Nachwuchs er zu retten versucht. Ein Typ wie "Fuckhead" kriegt nichts auf die Reihe. Natürlich hängt er auch sehr schnell an der Nadel, als er sich in die heroinsüchtige Michelle verliebt. Er erlebt eine kurze Affaire mit allen Hochs und Tiefs, die ihn am Ende ins Bodenlose abstürzen lässt.
"Fuckhead" ist ein Typ, der einem leid tun kann, auch wenn man sich innerlich gegen alles sträubt, worauf er sich bedenkenlos einlässt. Bei aller Härte und ungeschminkten Konsequenz hat dieser Film mit seinen schrägen Figuren auch Anflüge von Poesie und tiefer Emotion. Die bedingungslose Liebe und "Fuckheads" krampfhaftes Bemühen um den Erfolg seines Entzugs berühren ganz unmittelbar. Alison MacLean lässt sich mit ihrer Verfilmung der Kurzgeschichten von Denis Johnson ganz auf die Wahrnehmung eines Drogensüchtigen ein. Eine eindrucksvolle Veranschaulichung von "Risiken und Nebenwirkungen" des Rauschs.