Jesus Henry Christ

Film: Jesus Henry Christ
Länge:
92 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 14 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 12 Jahren
Regie:
Dennis Lee
Darsteller:
Toni Colette, Michael Sheen, Jason Spevack, Samantha Weinstein, Frank Moore u. a.
Genre:
Tragikomödie , DVD-Premiere
Land:
USA, 2012
Jeder Mensch hat das Bedürfnis, über die eigene Herkunft Bescheid zu wissen. Das gilt sogar bei anonymen Samenspenden, wie gerade erst ein Gerichtsurteil in Deutschland festgelegt hat. Für Henry James Herman, den zehnjährigen Protagonisten des Films, trifft das in besonderem Maß zu. Denn der hochbegabte Henry, der schon als kleines Baby sprechen konnte und nichts vergisst, was er einmal gesehen oder gelesen hat, fühlt sich als geborener Außenseiter und ist ein Genie. Umso verständlicher, dass er endlich wissen möchte, wer sein biologischer Vater ist, zumal er offenbar eine Halbschwester hat, wie er dank der Nachforschungen seines Großvaters herausfindet. Seine kämpferisch eingestellte Mutter, der im Leben sonst nichts geschenkt wurde, hatte ihn einst durch künstliche Befruchtung bekommen. Als er endlich seinem vermutlichen Vater gegenübersteht, bringt er dessen Leben, das seiner Halbschwester und das seiner Familie gehörig durcheinander, zumal weitere Geheimnisse aufzudecken sind.

Regisseur Dennis Lee hat unter demselben Titel zuvor einen Kurzfilm realisiert, der mit einem Studenten-Oscar ausgezeichnet wurde. Was bei einem Kurzfilm gut ankommt, der möglichst pointiert und überspitzt sein darf, bekommt im Langfilm eine andere Qualität, wodurch diese Fassung nicht ganz ausgereift und rund wirkt. Bis ins Absurde und Makabre hinein überzogene Szenen, etwa wenn Henrys Zwillingsonkel einen unwürdigen Tod sterben, wechseln mit in kameratechnisch ausgereiften Kreisfahrten und wunderschön herausgearbeiteten Familienkonstellationen ab, Schrilles steht unvermittelt neben Subtilem. Eine der schönsten Sequenzen des Films zeigt die vorsichtige Annäherung und Öffnung der beiden Halbgeschwister in einem leeren Vergnügungspark. Ein Film also, den man allein schon wegen seiner Hauptdarsteller wirklich gerne anschaut, der dem bekannten Thema des Werts von Familie sogar noch neue Facetten abringt, der aber auch das Gefühl hinterlässt, dass das vorhandene künstlerische Potenzial nicht voll oder zumindest nicht konsequent genug ausgeschöpft worden ist.

DVD-Bildformat: 1:2,40; 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch

Holger Twele

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Anbieter

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Anbieterangaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (7. Woche 2013).