Jerry Cotton Collector's Edition

Film: Jerry Cotton Collector's Edition
Länge:
515 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 16 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 16 Jahren
Regie:
Werner Jacobs, Harald Reinl, Harald Philipp, Fritz Umgelter, Helmut Ashley
Darsteller:
George Nader, Heinz Weiss, Helga Anders, Silvia Solar, Günther Schramm, Monika Weiss, Horst Frank, Dominique Wilms, Sylvia Pascal, Philippe Guégan, Helga Schlack, Horst Tappert
Genre:
Krimi , Gangsterfilm , Klassiker
Land:
BRD, Frankreich, Italien , 1965-1969
„G-Man Jerry Cotton“ gehört zu den erfolgreichsten Titeln aller Kriminalserien der deutschen Heftromane. Ende der 50er-, Anfang der 60er-Jahre war er Pflichtlektüre in den Schulen – unter der Schulbank allerdings. Als die deutsche Filmindustrie eine Antwort auf den Boom der James Bond-Filme suchte, griff sie auf einen bereits äußerst populären Agenten zurück. Mit dem Amerikaner George Nader in der Titelrolle besetzt, wurde „Jerry Cotton“ auch als Filmheld aufgebaut; innerhalb von fünf Jahren – von 1965 bis 1969 – entstanden acht Spielfilme; alle mit genreerprobten Spitzendarstellern des deutschen Films besetzt.

Jerry Cotton ist ein sportlich-elegant und formvollendet auftretender Agent, schlagfertig und schlagfest. Er steht im Dienste des FBI und agiert überwiegend in New York und Umgebung. Die „Jerry Cotton“-Filme waren auf der Höhe ihrer Zeit. Es wurde ein Lebensstil zelebriert, von dem junge Menschen in Deutschland nur träumen konnten. In diesen Jahren waren die Vereinigten Staaten für sie noch ein verheißungsvolles Land – bis zu „Vietnam“ jedenfalls. Man kannte die Musik und übernahm die Idole.

Das Besondere und auch aus heutiger Sicht noch Bemerkenswerte an den „Cotton“-Filmen sind die geschickt ineinander montierten Aufnahmen von den Drehorten in Hamburg, wo die Schauspieler agierten, mit den realen Aufnahmen aus New York. Die ersten Filme wurden noch in Schwarzweiß gedreht; bei den später entstandenen Farbfilmen ließ sich diese Technik nicht mehr so problemlos und kostengünstig anwenden. Aus wirtschaftlichen Gründen wurden dann keine weiteren Filme mehr gedreht. Aber gerade in diesen, an B-movies erinnernden Sequenzen, haben die Filme heute noch ihren unverwechselbaren Charme.

In den Standardwerken der deutschen Filmgeschichte tauchen die „Cotton“-Filme allenfalls als Fußnoten auf. Die ersten sechs von den insgesamt acht Filmen hat „Kinowelt“ nun auf DVD herausgebracht. Eine hervorragende Gelegenheit, die Geringschätzung des Feuilletons und der Filmhistoriker zu korrigieren. Ein heute führendes Lexikon wertet die Filme ab als „recht spannend gemachte Billigkrimis“, die „sich in der zweiten Hälfte der 60er Jahre einer großen Beliebtheit bei einem anspruchslosen, vorwiegend jungem Publikum“ erfreuen. Hier irren die Autoren, denn die jugendlichen Kinobesucher dieser Zeit waren durchaus anspruchsvoll. Sie wollten lieber mit Jerry Cotton und seinem pfeilschnellen roten Jaguar durch New York gleiten, als auf den Wellen des deutschen Films mitzuschwimmen, „Heimweh nach St. Pauli“ zu verspüren oder „Frau Wirtin von der Lahn“ zu besuchen.

Das Bonusmaterial der DVD ist weder üppig noch durch den Jerry-Cotton-Kult besonders inspiriert. Eine technisch unbefriedigende Aufzeichnung eines Galaabends für George Nader, veranstaltet anlässlich eines Krimiwochenendes in Titisee/Neustadt, ist wenig aufschlussreich und trägt zum „Cotton-Kult“ wenig bei. Der Abend veranlasst immerhin einige Prominente, die mit George Nader zu tun hatten, zu launigen Statements; ein sichtlich gerührter, von schwerer Krankheit bereits gezeichneter George Nader nimmt diese Ehrungen dann entgegen. Moderiert wurde dieser Abend von Christos Tses, Autor des Buches „Jerry Cotton – George Nader und seine Filme“. Wenig später, im Mai 2001, hat Tses dann George Nader in seiner Villa in Palm Beach besucht und dabei einige Aufnahmen von der Privatsphäre gemacht. Obwohl dieses Bonusmaterial quantitativ enttäuscht, ist es trotz aller technischer Mängel doch ein anrührendes Dokument.

DVD-Bildformat: 1:1,66
Ton: HiFi Mono; Dolby Digital 1.0
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch
DVD-Extras: Bildergalerien, 20-seitiges Booklet, Trailer

In der Collector's Edition sind folgende Spielfilme erschienen:

Mordnacht in Manhattan(1965,s/w) Regie: Harald Philipp
Schüsse aus dem Geigenkasten(1965,s/w)Regie: Fritz Umgelter
Die Rechnung eiskalt serviert(1966, s/w) Regie: Helmut Ashley
Um null Uhr schnappt die Falle zu(1966,s/w) Regie: Harald Philipp
Der Mörderclub von Brooklyn(1967, Farbe) Regie: Werner Jacobs
Dynamit in grüner Seide(1968, Farbe)Regie: Harald Reinl

hs

Weitere Angaben

Filmtyp: S/W

Anbieter

Kauf-DVDKinowelt

Anbieterangaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (37. Woche 2004).