It Felt Like Love

Film: It Felt Like Love
Länge:
82 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 14 Jahren
FSK-Freigabe:
keine Angabe
Kinostart:
21.03.2014
Regie:
Eliza Hittman
Darsteller:
Gina Piersanti, Giovanna Salimeni, Ronen Rubinstein, Jesse Cordasco, Nicolas Rosen, Richie Folio, u. a.
Genre:
Jugend , Familienfilm , Drama
Land:
USA, 2013

Darum geht es in „It Felt Like Love“:


Wie finde ich endlich meinen ersten Freund? Mit diesem Problem schlägt sich die 14-jährige Lila herum, die mit ihrem alleinerziehenden Vater in einem ärmlichen Viertel von New York lebt. Mit ihrer Freundin Chiara besucht sie einen HipHop-Tanzkurs. In den Sommerferien hängt Lila oft mit Chiara am Strand von Brooklyn ab. Doch Lila ist neidisch auf die deutlich erfahrenere Chiara, die oft mit ihrem Freund Patrick herumknutscht. Um endlich mitreden zu können, erfindet sie eigene sexuelle Erfahrungen und gibt damit beim Nachbarsjungen Nate an. Doch dann trifft Lila den gut aussehenden College-Studenten Sammy. Er lässt kein wirkliches Interesse erkennen, weist ihre Annäherungsversuche aber auch nicht zurück. Eines Tages besucht sie Sammy in seiner Wohnung. Dort rauchen er und einige Kumpels einen Joint und schauen einen Pornofilm an. Noch heikler wird es für Lila, als sie mit Chiara zu einer Party bei Sammy geht, auf der viel Alkohol getrunken wird.


Lohnt sich der Film für dich?


Bereits in „It Felt Like Love“, aber auch später in „Beach Rats“ (2017) und „Niemals selten manchmal immer“ (2020) – Die New Yorker Filmemacherin Eliza Hittman hat einfach ein gutes Händchen dafür, die turbulente Gefühlswelt ihrer Figuren in Bilder zu packen. Einfühlsam schildert die Regisseurin in ihrem Langspielfilmdebüt, wie sehr sich die verunsicherte Lila nach männlicher Zuwendung und Respekt sehnt. Der Low-Budget-Film folgt geradlinig dem zentralen Handlungsstrang um Lila und bleibt bei den Nebenhandlungen nur skizzenhaft. Einen Nachteil hat das allerdings: Manche Hintergründe kommen dadurch zu kurz, Nebenfiguren geraten zu blass. So bleibt etwa unklar, warum sich Lila so schlecht mit ihrem Vater versteht, dem es in einer Szene offenbar egal ist, wo seine Tochter die Nacht verbringt.

Hittman lässt sich häufig Zeit beim Erzählen und nutzt sie für poetische Bildkompositionen. Ihre atmosphärisch dichte Inszenierung erzählt meist über Bilder und kommt mit wenig Dialog aus. Die Kamera von Sean Porter begleitet die Figuren meist in geringem Abstand und zeigt sie oft auch nur in Ausschnitten. Viele Szenen spielen in dunklen oder halbdunklen Innenräumen und spiegeln damit die Unsicherheit der Heldin, die nach ihrem Platz im Leben sucht. Ein großer Pluspunkt ist das solide Schauspielensemble, aus dem Gina Piersanti herausragt – in ihrer Lila dürften sich viele wiedererkennen.

Reinhard Kleber

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Streaming-Anbieter

Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (22. Woche 2022).