Intime Fremde

Weil sie sich in der Tür geirrt hat, landet Anna im Büro des Steuerberaters William Faber, glaubt aber, sich bei einem Psychiater zu befinden und erzählt von ihren Eheproblemen. William ist so perplex, dass er den Irrtum nicht aufklärt. Erst nach einigen Besuchen offenbart William Anna seine Identität, doch die hat inzwischen Gefallen an den Gesprächen mit ihm gefunden und will sie fortsetzen. Eine eigenwillige Beziehung hat sich zwischen den beiden entwickelt. William fühlt sich von Anna angezogen, doch wird diese von Treffen zu Treffen immer geheimnisvoller. Ob die Geschichten, die sie erzählt, wirklich stimmen, wird fragwürdig; vielmehr scheint es so, dass sie mit William spielt.

Richtig einsortieren kann man diese Beziehungsgeschichte nicht. William und Anna werden voneinander angezogen und brauchen sich, wie ihre fortwährenden Treffen zeigen, doch eine erfüllte Liebe und körperliche Annäherung zwischen den beiden findet nicht statt. Mal scheint der Film eine Verwechslungskomödie, mal eine Art rätselhafter Thriller. Dabei passiert gar nicht viel. Die meiste Zeit spielt die Geschichte in Williams etwas muffigen Büro und zeigt die Gespräche zwischen ihm und Anna. Dass dies aber spannend anzuschauen ist, liegt vor allem an den erstklassig gespielten Hauptfiguren, die miteinander ganz leise und langsam eine Befreiung aus ihrem bisherigen Leben erfahren. Das zumindest ist am Ende des Films klar.

DVD-Bildformat: 1:2,35; 16:9
Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Französisch
Untertitel: Deutsch für Hörgeschädigte
DVD-Extras: (Laufzeit Bonusmaterial: ca. 6 Minuten) Audiokommentar des Regisseurs Patrice Leconte zu ausgewählten Szenen,
Making of Szenenbild mit Kommentar des Dekorateurs

Kirsten Loose