Inherent Vice - Natürliche Mängel
Der Marihuana Dauerkonsument und Privatdetektiv Doc Sportello haust in einer Holzhütte am Strand von Los Angeles. Es ist das Jahr 1970, Hippie-Ära und Gegenkultur verenden gerade im kollektiven Nichts unter der Nixon Regierung. Der Vietnamkrieg und die Morde der Manson Sekte haben das Land nachhaltig traumatisiert. So kommt es Doc auch vor wie ein Drogentraum, als seine schöne Ex Shasta auftaucht, die er doch eigentlich in Hollywood wähnt. Die sanfte Femme Fatale bittet ihn um Hilfe. Ausgerechnet mit dem Immobilienhai Mickey Wolfmann hat sie eine Affäre, und der soll angeblich in einem Komplott von seiner Ehefrau und ihrem Geliebten in einer Nervenheilanstalt entsorgt werden. Das Denken kommt in Docs benebeltem Hirn immer ein bisschen später und so schlittert er im Schneckentempo in einen wahrhaft undurchsichtigen Fall. Denn bald verschwinden sowohl Shasta als auch ihr vermögender Liebhaber, und Doc wird niedergeschlagen neben der Leiche des Geliebten vor einem Puff in der Wüste aufgefunden. Jetzt muss er sich ausgerechnet mit seinem Erzfeind, dem erklärten Hippiehasser und Bürstenschnittträger Bigfoot Bjornsen, seines Zeichens fanatischer Cop des LAPD, zusammentun. Doc mäandert durch diesen Fall, in dem eine arische Bruderschaft, ein hurenfreundlicher Puff, Verschwörungen von Polizei und Drogenkartell, eine abgeklärte Staatsanwältin, ein sehnsüchtiger Undercoveragent und noch weitere absonderliche Auswüchse der posttraumatisierten Gesellschaft ein Rolle spielen.
Konsequent bereichert Regisseur Paul Thomas Anderson seit Jahren das Kino mit seinen schrägen nicht massenkompatiblen Meisterwerken („Punch-Drunk Love“, „The Master“, „There Will Be Blood“). Mit seinem neuen, fast dreistündigen Werk versucht er sich an der Quadratur des Kreises, nämlich der Verfilmung eines Romans von Thomas Pynchon. Der wiederum gilt mit seinen komplex verschrobenen und seitenstarken Romanen als literarisches Genie – und als unverfilmbar. Die Krimikomödie erscheint tatsächlich wie ein Drogentrip irgendwo zwischen südkalifornischem Sonnenlicht und abgründiger Paranoia, in dem Logik und Stringenz keinen Platz haben. Anderson tut gut daran, Sätze aus dem Off von einer Frauenstimme (im Original die Folksängerin Joanna Newsom) sprechen zu lassen. Die eigenwillig ironische Poesie der Sprache korrespondiert mit den kunstvoll gestalteten Kinobildern. Einen nachvollziehbaren Plot sollte der Zuschauer nicht erwarten. Dafür bietet diese Hommage an eine vergangene Ära eine Filmreise der Extraklasse mit einem ganzen Arsenal sensationell origineller Figuren. Allen voran brilliert Joaquin Phoenix mit gewohnter Hingabe als von Kifferparanoia geplagter Menschenfreund. Der tolle Filmscore (von Radioheadmitglied Jonny Greenwood), eine punktgenaue Ausstattung und ein überaus feiner Sinn für satirischen Humor runden das Filmkunstpaket für Liebhaber des Arthauskinos ab.
Blu-ray-Bildformat:1:1,85/1080p
Ton:Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch DD 5.1/Englisch dts HD 5.1 MA/Französisch DD 5.1/Spanisch DD 5.1/Italienisch DD 5.1/Engl. f. Sehg.
Untertitel: Spanisch/Dänisch/Dt. f. Hörg./Engl. f. Hörg./Finnisch/Isländisch/Norwegisch/Schwedisch
DVD Extras: Featurette
Blu-ray Extras: Featurette
Christiane Radeke
Weitere Angaben
Filmtyp: Farbe
DVD-Bildformat: 1:1,85/16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch DD 5.1/Englisch DD 5.1/Spanisch DD 5.1
Untertitel: Spanisch/Dänisch/Dt. f. Hörg./Engl. f. Hörg./Finnisch/Isländisch/Norwegisch/Schw
Anbieter
Verleih-Blu-rayWarner
Kauf-Blu-rayWarner
Verleih-DVDWarner
Kauf-DVDWarner
Video-on-DemandVideoload
Video-on-DemandX-Box Video
Video-on-Demandwuaki tv
Video-on-DemandSony Entertainment
Video-on-DemandGoogle Play
Video-on-Demandamazon
Video-on-DemandMaxdome
Video-on-DemandiTunes
Video-on-DemandVideobuster
Video-on-DemandVideociety
Video-on-DemandPlay Station