In the Mind of a Killer

Im Jahr 1981 wird Aro Tolbukhin zum Tode verurteilt, weil er angeblich sieben Menschen in einer Mission in Guatemala verbrannt hat. Jahre später werden Journalisten auf den Fall aufmerksam und beginnen eine Recherche. Dabei suchen sie nicht nur ehemalige Bekannte des Toten auf, sondern finden in einem Filmarchiv auch eine Dokumentation von Kollegen, die Tolbukhin kurz vor seiner Hinrichtung im Gefängnis interviewten. Die aktuellen Interviews, das Gespräch mit dem Täter sowie Filmmaterial aus Guatemala kurz vor den Morden setzen sich zu dem Portrait eines undurchschaubaren Mannes zusammen.

Der Titel klingt reißerisch und weckt falsche Erwartungen, steht hinter diesem fiktiven Film im Gewand einer authentischen Dokumentation doch ein beinahe stilles Drama. Geschickt imitiert der Regisseur den Stil eines „echten“ Dokumentarfilms und vermengt grobkörniges, verblasstes „Original“-Filmmaterial, Interviewsequenzen und farblose Spielszenen. Nach einer Vorstellung des Settings und der Tat schreitet der Film immer weiter in die Vergangenheit zurück, bis er bei Tolbukhins Kindheit und Jugend in Ungarn ankommt. Am Ende stehen poetische Erinnerungen neben rauen Sequenzen aus dem Bürgerkrieg – und die Frage bleibt offen, was von Tolbukhins Erzählung tatsächlich Wahrheit war und was nur unterhaltende Fiktion. Die große Stärke des Films liegt darin, dass er seine Version über die Motive der Tat selbst in Frage stellt.

In Deutschland war „In the Mind of a Killer“ im Jahr 2002 biaslang nur auf dem renommierten Fantasy Filmfest zu sehen.


DVD-Bildformat: 1:1,78; 16:9
Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Spanisch
Untertitel: Deutsch
DVD-Extras: Making of, Trailer

Stefan Stiletto